Deutsche Geiselnehmer verstecken sich in der Steiermark

Vor zehn Tagen sind vier Häftlinge aus einer geschlossenen Klinik im bayerischen Straubing geflohen. Ein Flüchtiger wurde vor wenigen Tagen in der Oststeiermark gefasst – auch ein 28-jähriger Mittäter soll sich dort aufhalten, berichtet die "Krone".

Zwei der Männer seien wegen Drogendelikten und zwei wegen Diebstahls in der Klinik untergebracht, erklärte ein Polizeisprecher nach dem Ausbruch. Für alle vier sei ein Entzug angeordnet worden. Die vier Männer zwischen 27 und 31 Jahre alten Männer gelten laut Polizei als "gefährlich".

Klinik-Mitarbeiter als Geisel genommen

Bei ihrer Flucht sollen die Männer einen Mitarbeiter des Bezirksspitals Straubing bedroht und attackiert haben. Sie hätten ihn festgehalten und so die Öffnung der Pforte am Haupteingang erzwungen. Danach hätten sie den Mitarbeiter freigelassen und seien zu Fuß in Richtung des Stadtteils Alburg geflohen.

"Der Mann wurde nach Öffnung des Haupteinganges sofort freigelassen", hieß es seitens der Behörden. Der Mitarbeiter erlitt dabei Verletzungen im Gesicht, anschließend flüchteten die Männer zu Fuß.

Vergangenen Freitag wurde mit Angelo J. der erste Ausbrecher in der Oststeiermark festgenommen: Er wollte gerade in ein Auto steigen. Die Festnahme war jedoch ein glücklicher Zufallstreffer. Die Beamten sollen eigentlich seinem gleichaltrigen Komplizen Moritz K. auf der Spur gewesen sein. Der 28-jährige K. hat laut Ermittlerinformationen einen nicht näher genannten Bezug zur Steiermark.

Geiselnehmer in der Oststeiermark?

Der 28-jährige K. ist etwa 1,86 Meter groß und wiegt 85 Kilogramm. Er hat eine schlanke, sportliche Statur, trägt Glatze, Kinnbart und Tätowierungen an beiden Armen und Händen bzw. auf der linken Wade. Zuletzt soll er unter anderem ein weißes T-Shirt und eine lange schwarze Sporthose getragen haben.

Die restlichen Psychatrie-Flüchtlinge halten sich nach Vermutungen der Behörden nicht in der Steiermark auf. Bei ihnen handelt es sich um den Bosnier Denis E. (31) und den Kosovaren Zeqir B. (27). Die bayerische Justiz hat indes für alle geflohenen Straftäter die U-Haft beantragt. Grund dafür sei, dass die mutmaßlichen Geiselnehmer als therapieunwillig gelten.