Wie eine Anfragebeantwortung von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) an den SPÖ-Abgeordneten Andreas Kollross zeigt, stieg die Anzahl der Krankenstände nämlich während der ersten Coronavirus-Welle nicht an, sondern ging sogar deutlich zurück.
Und das, obwohl es das Angebot zur telefonischen Krankschreibung gab. Die Regelung galt bis September. Für eine Krankschreibung musste man nicht einmal persönlich zum Arzt.
Im Februar vor Ausbruch der Pandemie wurde in Österreich noch ein Anstieg der Krankenstände bei Arbeitern und Angestellten verzeichnet. Gab es im Februar 2019 rund 467.000 Fälle, waren es heuer fast 500.000. In den darauffolgenden Monaten gingen die Krankmeldungen aber stark zurück.
Schon im März lag man heuer 3.000 Fälle unter dem Vorjahreswert. Dieser Trend setzte sich auch nach dem Lockdown fort. Im Juni 2020 wurden rund 214.000 Krankenstände verzeichnet, ein Jahr davor wurden 259.000 gezählt.
Die Regelung der telefonischen Krankschreibung war Mitte März zwischen Ärztekammer und Gesundheitsministerium vereinbart worden. Seit 1. September besteht diese Möglichkeit nur noch für Patienten mit Coronavirus-Symptomen.