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Dessous-Lady kämpfte mit Räuber auf Leben und Tod
Letzten Dienstag kam es in der Wiener Innenstadt zu einem Raubversuch. Die Inhaberin des Dessous-Geschäfts schlug den Täter allerdings in die Flucht.
Es war ein sehr heißer Tag in der Wiener Innenstadt, als eine unbekannte Frau bei Anna Auer, der Inhaberin des Dessousgeschäfts "Perladonna", anrief. "Die Frau hatte einen ungarischen Akzent und wollte wissen, wann ich im Geschäft sei. Ich sagte, ich wäre in 10 Minuten für sie da", so Frau Auer gegenüber "Heute".
Als die Wienerin dann in ihrem Geschäft am Judenplatz ankam, betrat nach einigen Minuten ein Mann mit einem Strohhut und einer MNS-Maske das Lokal. Die Perladonna-Chefin fragte ob sie helfen könne. Doch der Unbekannte sagte kein Wort. Stattdessen nahm er eine Pistole aus seiner Tasche und drohte die Frau umzubringen: "Ich wusste gar nicht wie mir geschah, ich hatte Todesangst!"
Dessous-Lady flehte um ihr Leben
Der Räuber wollte offenbar Geld aus der Kassa haben. "Weil ich gerade erst ins Geschäft kam, hatte ich kein Bargeld da. Aber der wollte mir nicht glauben und schrie mich an: Lade auf!", erzählt die Wienerin im "Heute"-Gespräch. Mehrmals flehte Frau Auer den Mann an sie nicht umzubringen.
Als sie bemerkte, dass er mit einem ungarischen Akzent redete, verwickelte sie ihn blitzartig in ein Gespräch: "Ich hab ihm eine Geschichte aufgetischt, dass meine Freundin auch Ungarin ist und er doch als junger Mann sowas gar nicht nötig hat jemand auszurauben. Wenn er Geld brauchen würde, würde ich ihm das organisieren."
"Übernatürliche Kräfte"
Plötzlich sah der Mann einen Schlüsselbund auf der Lade liegen und ging auf die Wienerin zu. Die einmalige Chance nutzte Frau Auer sofort, packte den Räuber an der Brust und riss ihn zu Boden. Sie selbst spricht von "übernatürlichen Kräften", die sie beschützt hätten. "Er stand auf und lief zum Ausgang. Bei der Tür packte ich den Mann wieder und dabei verlor er seinen Strohhut und die Waffe, von der der Schalldämpfer wegbrach. Dennoch schaffte er es hinauszulaufen. Er hatte einfach genug von mir und wollte mit einem Fahrrad flüchten", schildert Perladonna. Auch vor dem Geschäft versuchte die mutige Wienerin den Mann an seiner Flucht zu hindern. Letztlich schaffte es der Räuber doch noch zu fliehen.
In der Zwischenzeit wurden drei junge Frauen auf die Situation aufmerksam und alarmierten die Polizei. Die Beamten waren binnen weniger Minuten vor Ort und sicherten alle Spuren. Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb bislang allerdings erfolglos. Für Anna Auer ist eines aber klar: "Ich habe die Täter-Opfer-Rolle umgedreht. Die Polizei wird den Räuber aber schon durch die DNA einsperren, da bin ich mir sicher."