Reisen
Deshalb werden Fluggäste mit Klebeband gefesselt
Immer mehr Videos zeigen, wie Flug-Passagiere mit Klebeband an ihre Sitze gefesselt werden. Nun erklären Flugbegleiter die drastischen Maßnahme.
Es sind Bilder, die verstören und aktuell eine Sicherheitsdebatte auslösen: Fluggäste, die mit Klebeband an ihre Sitze gefesselt werden. Die Videos und Berichte darüber häufen sich. Viele User merkten an, dass im Falle eines Notfalls, sich ebendiese Passagiere nicht einfach befreien könnten.
Doch auch die Zahl der aggressiven Passagiere nimmt zu. So untersuchte die Federal Aviation Administration (FAA) seit Beginn dieses Jahres mehr als 600 Berichte über aggressives Verhalten von Passagieren in amerikanischen Flugzeugen. Das ist mehr als doppelt so viel wie in den Jahren 2019 und 2020.
Nun meldeten sich gegenüber "Insider" mehrere Flugbegleiter zu Wort und verrieten, warum Klebeband manchmal einfach notwendig ist und die Sicherheit aller gewährleistet.
Sicherheit aller Passagiere
Darunter gab eine Flugbegleiterin an, dass die Besatzungsmitglieder geschult worden sind, um sich selbst und die Passagiere um jeden Preis zu schützen. Die viel belächelte "Kellnerin über den Wolken" sei eigentlich viel mehr "eine Ersthelferin da oben" und manchen Gästen fehle es an Respekt. Die Besatzung trage in jedem Fall die Verantwortung für die Sicherheit an Board.
Schulung in der Anwendung von Klebeband
Eine weitere Flugbegleiterin erläuterte, wie sie im Umgang mit Kabelbindern und Klebeband geschult worden sei, wobei dies nur die letzte Lösung sei. In erster Linie versuche man immer die Person mit Worten zu beruhigen. Würde dies nichts ändern, kann das Personal Kabelbinder oder sogar Gurtverlängerungen verwenden, um sicherzustellen, dass die Person auf ihrem Sitz bleibt.
Jedoch äußert sie auch ihre Bedenken, denn aufgrund der Fixierung sei eine Evakuierung innerhalb von 90 Sekunden eventuell nicht möglich. Aus diesem Grund hält das Crew-Mitglied auch nicht viel von Klebeband: "Klebeband ist meiner Meinung nach aus Sicherheitsgründen ein großer Verstoß. Es ist wirklich die letzte Lösung."