Real steht im Finale

"Desaster": Entsetzen über Schiri-Fehler bei Bayern-Aus

Real Madrid qualifizierte sich am Mittwoch für das Finale der Champions League. Dennoch gibt es einen Riesen-Aufreger um ein aberkanntes Bayern-Tor.

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"Desaster": Entsetzen über Schiri-Fehler bei Bayern-Aus
Nach dem Aus in der Champions League übt Bayern-Trainer Thomas Tuchel heftige Kritik am Schiedsrichterteam.
IMAGO/Eibner

Erstmals seit der Saison 2011/2012 gewinnt Bayern München keinen Titel. Das ist seit Mittwochabend klar, nachdem man eine 1:0-Führung kurz vor Schluss noch aus den Händen gegen Real Madrid gab. Madrid war die deutlich stärkere Mannschaft, der 2:1-Sieg schlussendlich verdient und trifft nun im Finale auf Borussia Dortmund. Ein bitterer Beigeschmack bleibt allerdings. In der 13. Minute (!) der Nachspielzeit traf Matthijs de Ligt für die Bayern zum 2:2-Ausgleich – doch der Schiedsrichter pfiff bereits ab. Der Linienrichter hob direkt seine Fahne. Mazraoui soll zuvor im Abseits gestanden sein.

Ob es zuvor wirklich zu einem Abseits kam, ist aber auch nach dem Schlusspfiff unklar. Bayern-Fans toben und das nicht ganz zu Unrecht. Die Schiedsrichter sind angehalten, knappe Abseits-Szenen laufen zu lassen. Im Zweifelsfall kann so der Videoschiedsrichter noch eingreifen. In diesem Fall wurde dies nicht umgesetzt.

"Ein Skandal. Ein Witz"

"Ein Skandal. Die Entscheidung ist ein Witz und widerspricht allem, wie es zuletzt gehandhabt wurde", sagte blue-Experte Marcel Reif nach dem Spiel. Ex-Schiedsrichter Urs Meier bestätigt diese Einschätzung: "Die Regel ist klar für den Fußball: warten und schauen. Wenn die Fahne aber hochgehalten wird vom Linienrichter, muss der Schiri pfeifen."

Bayern-Spieler Thomas Müller wollte nach dem Spiel nicht gegen den Unparteiischen schießen. Bestätigte auch, dass der Pole Szymon Marciniak eigentlich ein "exzellenter Schiedsrichter" sei. Abgesprochen auf die Szene, sagt er aber: "Ein unglaublicher Fehler, diese Szene direkt abzupfeifen. Wenn das wirklich kein Abseits war, ist das unglaublich."

Das Gleiche sagte der Fast-Torschütze de Ligt nach der Partie bei DAZN: "Ich finde das unglaublich. Ich kann das nicht verstehen. Es ist nicht ganz klar, da musst du durchspielen lassen. Wir haben Regeln im Fußball – ich weiß bis jetzt nicht, ob es Abseits war oder nicht." Der verantwortliche Linienrichter habe sich im Anschluss beim Niederländer entschuldigt. "Doch davon kann ich mir nichts kaufen", so de Ligt.

Sportvorstand Eberl: "Höchst kurios und dubios"

Noch klarere Worte findet Trainer Thomas Tuchel. "Das ist ein Desaster, denn das Bein von Toni (Antonio Rüdiger) ist wahrscheinlich tiefer als das von Mazraoui – das ist ein absolutes Desaster." Die Spielszene müsse zu Ende gespielt werden, das sei die Regel. "Vor allem, wenn sie so eng am Tor ist."

Sportvorstand Max Eberl betitelte die Entscheidung als "höchst kurios und dubios". Der Schiedsrichter habe gesagt, es sei ein Fehler gewesen. Aber: "Davon können wir uns einen Scheißdreck kaufen! Wir waren alle für einen deutschen Final. Alle, außer die polnischen Schiedsrichter!", so Eberl zur "Bild".

Der deutsche Ex-Schiri Thorsten Kinhöfer und Experte der "Bild"-Zeitung ist ebenfalls fassungslos über den Entscheid: "Ein nicht entschuldbarer Fehler in einem Champions-League-Halbfinale! Nicht vom Schiedsrichter, sondern vom Assistenten. Die sind eigentlich angewiesen, abzuwarten. Er hätte warten müssen."

Die Österreicher in der Champions League 2023/24

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    Allen voran: David Alaba ist ein Fixstarter in der Champions League. Der Innenverteidiger kommt bereits auf 115 Einsätze in der Königsklasse.
    Allen voran: David Alaba ist ein Fixstarter in der Champions League. Der Innenverteidiger kommt bereits auf 115 Einsätze in der Königsklasse.
    IMAGO/Pressinphoto

    Auf den Punkt gebracht

    • Real Madrid hat sich dank eines späten Doppelpacks von Joselu für den Final der Champions League qualifiziert
    • Spät in der Nachspielzeit sorgte eine Szene aber noch für Riesen-Aufregung
    • Weiterhin ist unklar, ob den Münchnern zurecht ein Tor aberkannt wurde
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