In der Schweiz

"Depot" ist pleite! Shops alle zu, Mitarbeiter ohne Job

Die Schweizer Angestellten von Depot bekamen am Donnerstag die Info, dass sie keinen Job mehr haben. Sie müssen die Schlüssel ans Konkursamt abgeben.
20 Minuten
02.02.2025, 11:30

Die Möbel- und Deko-Kette "Depot" ist am Ende. Am Donnerstag meldete der Schweiz-Ableger beim Konkursamt Frauenfeld den Konkurs an. Sämtliche Filialen schließen per sofort, wie der stellvertretende Konkursamtsleiter Hansjörg Högger zu "20 Minuten" sagt. Die Mitarbeiter werden per sofort freigestellt.

Die Mitarbeiter müssten die Schlüssel am Abend ans Konkursamt schicken, sagt ein News-Scout, dessen Verwandte bei Depot arbeitet. Die Angestellten seien am Donnerstag informiert worden. "Sie haben ab sofort keinen Job mehr. Das ist schockierend".

300 Mitarbeiter betroffen

Zuvor habe es immer geheißen, Depot gehe es in der Schweiz gut, trotz der Probleme der Mutterfirma in Deutschland. Die Ladenkette beschäftigt knapp 300 Mitarbeiter mit 34 Filialen in der Schweiz.

"Depot" beschäftigt rund 6.500 Mitarbeitende und betreibt etwa 500 Filialen im DACH-Raum Deutschland, Österreich und Schweiz. 300 Mitarbeiter mit 34 Filialen sind nun in der Schweiz von dem Konkurs betroffen.

Das sagt Depot

Die deutsche Mutterfirma Gries Deco Holding schickt auf Anfrage eine Medienmitteilung. Darin heißt es: "Trotz umfassender Bemühungen zur Stabilisierung der finanziellen Situation konnte keine tragfähige Lösung gefunden werden, um den Geschäftsbetrieb langfristig aufrechtzuerhalten."

Depot habe in den vergangenen Monaten erfolglos intensive Gespräche mit Banken geführt, um eine nachhaltige Restrukturierung zu ermöglichen. Das Unternehmen arbeite nun mit den Behörden zusammen, um eine geordnete Abwicklung sicherzustellen. Kunden, die Fragen zu offenen Bestellungen oder Gutscheinen haben, können sich direkt an den Kundenservice wenden.

So geht es jetzt weiter

Laut Högger vom zuständigen Konkursamt dauern Konkursverfahren normalerweise rund ein Jahr. Doch ein großes Konkursverfahren wie das vorliegende dürfte noch länger dauern.

Högger sagt: "In einem ersten Schritt wird eine konkursamtliche Einvernahme mit den Organen der Depot CH AG stattfinden, anschließend wird das Inventar sämtlicher Filialen aufgenommen." Ob es zum Ausverkauf des Sortiments kommt, werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Depot-Mutterfirma selbst insolvent

Die deutsche Mutterfirma Gries Deco Holding beantragte Insolvenzverfahren. Sie beklagte Wettbewerbsnachteile gegen Konkurrenz wie die China-App Temu.

Depot-Gründer und Geschäftsführer Christian Gries sagte: "Wir halten die Standards ein und haben eigene Abteilungen für Qualitätssicherung und das Lieferkettengesetz. Wenn wir einen Tisch verkaufen, müssen wir nachweisen, in welcher Region der Baum geschlagen wurde."

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