Müllskandal in St. Pölten

Deponie soll geräumt werden – jetzt spricht Betreiber

Auf einer Deponie in St. Pölten sollen Tonnen Müll illegal abgelagert worden sein. Der Betreiber rät nun von der behördlich angedachten Räumung ab.
Sarah Marie Piskur
27.03.2025, 20:33

Die Meldungen rund um die Deponie "Am Ziegelofen" in St. Pölten reißen nicht ab. Gut zwei Millionen Tonnen Müll sollen laut der Umweltschutzorganisation "Greenpeace" teilweise illegal abgelagert worden sein. "Heute" berichtete ausführlich.

Nach Anzeigen, behördlichen Untersuchungen und Sperren wurde Donnerstagvormittag bekannt, dass die Deponie nun geräumt, also abgegraben werden muss. Diese Räumung soll zudem unter behördlicher Aufsicht stattfinden.

Entsprechende Verfahren bei der Staatsanwaltschaft seien eingeleitet worden. Auch die Zollbehörden und das zuständige Ministerium sollen dabei engmaschig eingebunden sein.

Sowohl Greenpeace als auch der Betreiber – die Zöchling GmbH – bestätigten einen entsprechenden Bericht der Krone.

Nun wendet sich der Betreiber bezüglich der behördlich angedachten Räumung zu Wort und rät von einer kompletten Räumung ab.

Keine Umweltgefährdung

Laut Zöchling Abfallverwertung GmbH würden die umfangreichen Untersuchungen bestätigen, dass von der Deponie keine Umweltgefährdung ausgehe.

"Die weiteren Ergebnisse aus den umfangreichen behördlichen Unterlagen werden nun vom Unternehmen gemeinsam mit Fachexperten analysiert, ein entsprechender Maßnahmenkatalog wird erarbeitet", heißt es dazu in einer Stellungnahme des Unternehmens.

"Aufgrund eines festgestellten erhöhten Kunststoffanteils" will die Zöchling GmbH bereits im Vorfeld "eine Optimierung des Stoffstrommanagements und eine Verschärfung der internen Logistikkontrolle am Standort" angekündigt haben.

Jener "erhöhte Kunststoffanteil" ist auch auf Fotomaterial deutlich sichtbar, das von Greenpeace im Zuge investigativer Nachforschungen angefertigt wurde.

Auf Luftaufnahmen sind große Plastikteile wie Folien und Sackerl sichtbar, die bis in angrenzende Grünbereiche und Sträucher verweht worden waren (siehe Bilder oben).

Unternehmen rät von Räumung ab

Von der behördlich angedachten Räumung der Deponie rät das Unternehmen in seiner Stellungnahme aufgrund einer hohen Belastung für die Anrainer allerdings ab. Im Zuge der Räumung von rund 90.000 Kubikmetern wäre demnach "über Jahre mit einer massiven Zunahme von Geruchs-, Staub- und Lärmbelästigung" zu rechnen.

Eben diese Belastung für die Bevölkerung im Zuge der Räumung soll aber so gering wie möglich gehalten werden, wie das Land NÖ mitteilte. Etwa indem jeweils nur kleine Bereiche bearbeitet und gleichzeitig Untersucht werden.

Sollte während der Räumung Material zu Tage kommen, dass ordnungsgemäß abgelagert wurde, dürfe dieses übrigens vor Ort verbleiben. Der Sanierungsaufwand werde seitens der Behörden jedenfalls sehr hoch eingeschätzt.

{title && {title} } SaPi, {title && {title} } 27.03.2025, 20:33
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