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Dengue-Fieber & Co. am Vormarsch in EU
Die Natur ist immer für Überraschungen gut. Das gilt auch für Infektionskrankheiten bzw. die Erreger. "Wir haben eigentlich übersehen, dass wir 'über die Hintertür' Infektionen bekommen haben, die wir schon lange nicht mehr bei uns gesehen haben oder die es bei uns nie gegeben hat, so der Tropen- und Reisemediziner Herwig Kollaritsch.
Die Natur ist immer für Überraschungen gut. Das gilt auch für Infektionskrankheiten bzw. die Erreger. "Wir haben eigentlich übersehen, dass wir 'über die Hintertür' Infektionen bekommen haben, die wir schon lange nicht mehr bei uns gesehen haben oder die es bei uns nie gegeben hat“, so der Tropen- und Reisemediziner Herwig Kollaritsch.
in Griechenland, West Nile Virus-Erkrankungen, Krim-Kongo hämorrhagisches Fieber – die „Exoten“ aus den Tropen scheinen weltweit im Vormarsch zu sein.
Panik bräuchte man aber nicht haben, so der Experte, denn der Mensch gewöhne sich sehr leicht an bekannte Risiken, neue Gefahren würden dann leicht überschätzt.
Durch Tourismus eingeschleppt
Trotzdem gibt es durchaus bedenkliche Entwicklungen. Denn die Infektionskrankheiten werden vom Tourismus eingeschleppt. Im Jahr 2012 wurde endlich die Zahl von einer Milliarde (Fern-)Reisenden überschritten. Innerhalb von 48 Stunden kann jeder Erreger an jeden möglichen Ort der Welt gelangen.
In Europa befindet sich beispielsweise bereits das Dengue-Fieber, hervorgerufen durch ein Virus, das mit dem FSME-Virus verwandt ist. Die Übertragung erfolgt über Aedes aegypti-Stechmücken.
74 Fälle in Ö
Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass es 2012 weltweit rund hundert Millionen Neuinfektionen mit Dengue-Erregern gegeben hat. Rund 22.000 Menschen dürften an schweren Verlaufsformen gestorben sein. Nach Österreich wurden vergangenes Jahr bereits 74 Dengue-Fälle von Reisenden eingeschleppt.
Die Häufigkeit solcher importierter Erkrankungen nimmt zu und hat in Österreich jene von Malaria bereits übertroffen. Auch hier ist für Panik kein Platz: Mehr als 90 Prozent der Infektionen verlaufen symptomlos, bei weniger als zehn Prozent der Erkrankungen kommt es zu hohem Fieber und Gliederschmerzen. Nur selten kommt es zu schweren Verlaufsformen.
Die Hoffnungen auf eine Impfung sind getrübt: Eine Kandidatvakzine erreichte in einer aktuellen wissenschaftlichen Studie nur eine Schutzrate von rund 30 Prozent.