Coronavirus
Demos, Kontrollen – immer mehr Corona-Fälle bei Polizei
Die Polizei schlägt Alarm! Immer mehr Beamte stecken sich bei Einsätzen mit dem Coronavirus an. Die Lage sei nicht mehr akzeptabel, heißt es.
In Zeiten der Pandemie ist die Polizei in Österreich noch mehr gefordert als sonst. An der Tagesordnung der Beamten stehen unzählige Corona-Kontrollen von Personen und diversen Lokalitäten sowie Demonstrationen mit bis zu 40.000 Teilnehmern – wie zuletzt bei den Kundgebungen in Wien.
Nicht wenige Polizisten fühlen sich mittlerweile überlastet, die einzelnen Corona-Maßnahmen der Bundesregierung zu kontrollieren. So klagt etwa die Polizei-Gewerkschaft in Wien, dass die Einsätze, etwa bei Groß-Demos, zu viel seien. Dazu komme auch, dass sich Beamte viel öfters mit dem Virus infizieren als der Rest der Bevölkerung.
"Doppelt so hohe Infektionsrate"
"Bei der Polizei gibt es eine doppelt so hohe Infektionsrate wie bei der Gesamtbevölkerung. Wir haben bei der Polizei über 20 Prozent", sagt Polizei-Gewerkschafter Hermann Greylinger am Montag gegenüber Ö1. Im Gegensatz zu anderen Berufen gebe es bei der Polizei nämlich kein Homeoffice.
Laut Ö1 stecken sich daher immer mehr Polizisten mit Corona an. Um die zahlreichen Krankenstände dabei ausgleichen zu können, müssen gesunde Kollegen einspringen und reichliche Überstunden machen, wie der Wiener Personalvertreter Gerhard Zauner im ORF-Radio bestätigt.
Situation "nicht mehr akzeptabel"
Dazu kommen dann auch noch zahlreiche Überstunden wegen der Covid-Überprüfungen und der Demonstrationen. Viele Beamte stoßen daher an ihre Grenzen. "Wir sind mittlerweile in einer Situation angelangt, die nicht mehr akzeptabel ist", stellt Zauner klar.
Und was sagt das Innenministerium zu der Causa? Laut dem BMI sei die aktuelle Situation zwar keine einfache, aber eine machbare, heißt es dazu im Ö1-Journal. Immerhin seien und waren Belastungen verschiedener Art immer schon Teil des Polizeiberufs.