Coronavirus
Corona-Kommission warnt vor nächster Katastrophe
Die vierte Welle ist gebrochen, die Neuinfektionen gehen bereits stark zurück. Doch wegen Omikron droht schon im Jänner die nächste Katastrophe.
In der vergangenen Woche, 29. November bis 5. Dezember, wurden in Österreich 22 Omikron-Fälle registriert. Die Dunkelziffer könnte aber bereits weitaus höher liegen, denn im Schnitt wird derzeit nur jeder fünfte PCR-Test auch auf die neue Variante hin untersucht.
Weltweit greift Omikron jedenfalls in rasantem Tempo um sich. Innerhalb der EU sagt das ECDC bereits ein sehr hohes Gesamtrisiko für eine Ausbreitung innerhalb der Bevölkerung voraus. Jenseits des Ärmelkanals rechnen die Briten mit einer baldigen Verdrängung der (noch) dominierenden Delta-Variante.
Atempause nach Lockdown nur "kurz"
Auch die heimische Corona-Kommission zeichnete bei ihrer jüngsten Besprechung ein dramatisches Bild der Lage. So schätzt etwa die Leiterin der AGES-Abteilung für Surveillance und Infektionsepidemiologie, Daniela Schmid, "dass von einem raschen Austausch der Varianten auszugehen ist".
Die Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, bestätigt, dass die in den aktuellen Prognosen für den weiteren Verlauf der vierten Welle abgebildete "Atempause" wohl eine kurze sein wird.
"Ernstzunehmendes Bedrohungsszenario"
Zwar liegen noch zu wenige valide Daten zum Erkrankungsrisiko und den Krankheitsverläufen bei Omikron vor, um treffende Prognosen für das kommende Jahr zu erstellen, doch gibt es bereits erste vorsichtige Modelle. Und diese verheißen nichts Gutes, wie aus einem internen Kommissions-Protokoll hervorgeht, das "Heute" vorliegt.
Demnach würden die ersten Modelle zeigen, "dass ab der zweiten Jännerhälfte mit ersten Auswirkungen bis hin zu deutlichen Beeinträchtigungen durch Omikron zu rechnen ist." Zu diesem Zeitpunkt könnte die Auslastung der Intensivstationen noch zu hoch sein, um eine weitere Infektionswelle stemmen zu können. Die Kommission spricht von einem "ernstzunehmenden Bedrohungsszenario".