Oberösterreich

Dealer zeigte jungen Mädchen, wie man Heroin spritzt

Die Polizei nahm einen Dealer fest, der Drogen in großem Stil verkauft haben soll. Seine Zielgruppe: Jugendliche. Er half ihnen sogar beim Konsum. 

Der mutmaßliche Dealer soll den Jugendlichen dabei geholfen haben, sich Heroin zu spritzen.
Der mutmaßliche Dealer soll den Jugendlichen dabei geholfen haben, sich Heroin zu spritzen.
Getty Images/iStockphoto

Der Kriminaldienstgruppe der Polizei Ried im Innkreis ging ein 29-jähriger Drogendealer ins Netz. Er soll Heroin, Amphetamin, Methamphetamin sowie Cannabiskraut im großen Stil verkauft haben.

Tragisches Detail: Seine Abnehmer waren vor allem Jugendliche aus dem Bezirk Ried im Innkreis, im Speziellen junge Mädchen. Er half ihnen sogar beim Konsum, zeigte es ihnen vor, und machte sie so absichtlich abhängig.

Der Beschuldigte ist einschlägig vorbestraft

Der einschlägig Vorbestrafte war aufgrund von Suchtmitteldelikten auf Bewährung draußen. Bereits im April klickten dann die Handschellen für ihn. Er versuchte sich der Verhaftung zu entziehen und wehrte sich gegen die Kriminalbeamten.

Der Beschuldigte soll 2.100 Gramm Amphetamin, 770 Gramm Cannabiskraut, 515 Gramm Crystal Meth und 300 Gramm Heroin an insgesamt 30 Abnehmer aus den Bezirken Ried im Innkreis, Vöcklabruck, Gmunden und Braunau am Inn gewinnbringend verkauft haben. 

Der 29-Jährige besaß auch eine illegale Schusswaffe und wird beschuldigt, 2.800 Euro veruntreut zu haben. Die Polizei nahm ihm die Waffe sofort ab. 

Er zog auch seinen 23-jährigen Mitbewohner in seine Machenschaften hinein. Letzterer lieferte die Drogen an die Abnehmer aus. Auch ihm konnte der gewinnbringende Handel mit Suchtgiften angelastet werden.

Die Exekutive durchsuchte auch die Wohnung eines 22-jährigen Abnehmers des Verdächtigen. Dort fanden die Beamten 75 Gramm Cannabiskraut und insgesamt 25 Stück Ausweisdokumente – Führerscheine, e-Cards, Schülerausweise und Bankomatkarten. Er wurde angezeigt.

Außerdem konnten im Zuge der Ermittlungen auch gegen einen 27-jährigen irakischen Staatsangehörigen Erhebungen eingeleitet werden. Dieser steht im Verdacht, gemeinsam mit seiner 17-jährigen Lebensgefährtin Kokain in Ried im Innkreis und in Linz verkauft zu haben. 

Bei der Durchsuchung  konnten im Inneren eines Plüsch-Teddybären insgesamt 30 Gramm Kokain sichergestellt werden. Beide wurden auf freiem Fuß angezeigt.

Im September stand der Mann vor Gericht

Der Dealer saß im September bereits für seine Taten vor Gericht. Laut Staatsanwaltschaft Ried ist der Fall abgeschlossen. Der Beschuldigte wurde wegen Suchtgifthandels und versuchter Bestimmung zur Falschaussage und Verstößen gegen das Waffengesetz zu drei Jahren unbedingter Freiheitsstrafe verurteilt. In einigen Anklagepunkten habe es einen Freispruch gegeben. Das Urteil ist rechtskräftig.

Staatsanwalt bekämpft Drogen-Urteil in Linz

Bis zu 15 Jahre Haft drohten einem mutmaßlichen Dealer, er hat nun deutlich weniger ausgefasst. Der Staatsanwalt will sich damit nicht zufriedengeben. Der Beschuldigte verkaufte einem verdeckten Ermittler 400 Gramm reinstes Kokain und verlangte dafür 25.000 Euro. Danach klickten die Handschellen.

Das Gericht verurteilte ihn schließlich zu drei Jahren Häf'n. Der Angeklagte und sein Anwalt erbaten sich Bedenkzeit. Der Staatsanwalt erhob allerdings Einspruch gegen das Strafmaß. "Das ist mir zu wenig", sagte er gegenüber "Heute". Das Urteil ist nicht rechtskräftig. "Heute" berichtete.

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