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Das steckt wirklich hinter den Masken-Würmer-Videos

In den sozialen Medien kursieren Clips, auf denen Fadenwürmer in FFP2-Masken ihr Unwesen treiben sollen. Experte Dr. Hutter sagt, was dahinter steckt. 

Maxim Zdziarski
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Diese "Würmer" sollen in FFP2-Masken leben.
Diese "Würmer" sollen in FFP2-Masken leben.
zVg

Seit einigen Tagen kursieren in diversen sozialen Medien Videos über FFP2-Masken, in denen eigenartige Würmer leben sollen. Als Beweise, dass die Aufnahmen echt und nicht manipuliert sind, werden die Masken "frisch" aus der Folie ausgepackt. Danach wird in die Fasern der Masken hineingezoomt, in denen sich augenscheinlich Fadenwürmer bewegen sollen, die dann Medikamente an den Träger abgeben – so lautet die krude Theorie. Ähnliche Videos existieren auch über die Entnahmestäbchen der Corona-Schnelltests. 

"Heute" sprach mit Dr. Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien über diese  Behauptungen. Der Mediziner stellte im "Heute"-Talk klar, dass es sich hierbei um "völlig abstruse Ideen" handelt: "Es gibt überhaupt keine Evidenz, dass es Krankheitserreger oder Partikel auf den Entnahmestäbchen gibt. Genauso wenig gibt es fachliche Hinweise aus der Literatur, dass Fadenwürmer in den Masken leben würden."

Hutter ist sich dessen bewusst, dass derartige Videos Menschen durchaus verunsichern können, vor allem dann, wenn diese von Freunden und Bekannten geteilt werden. Doch der MedUni-Experte kann beruhigen: "Es gibt nichts, aber rein gar nichts wissenschaftlich Sinnvolles zu finden über diese Vermutungen."

Morgellons-Verschwörung bekräftigt Videos

Die eigenartigen Wurm-Videos dürften von Anhängern der Morgellons-Verschwörungstheorie bekräftigt werden. Dabei sollen die sichtbaren Wurmparasiten Menschen befallen, manipulieren und krank machen. Tatsächlich handelt es sich auch um eine Krankheit, die allerdings nichts mit Schädlingen, sondern mit der menschlichen Psyche zu tun hat.

Unter "Morgellons-Kranken" versteht man Personen, die sich einbilden, unter ihrer Haut würden eigenartige Fasern bzw. Parasiten wachsen. Die Wissenschaft konnte bei den untersuchten Patienten allerdings keine Krankheitserreger nachweisen. Die angeblichen Parasiten stellten sich letztendlich als Kleidungsfussel heraus. Dennoch klagten die Betroffenen über entzündete Hautstellen, Juckreiz, Muskel oder Gelenkschmerzen. Die Ärzte gehen davon aus, dass es sich hierbei um eine psychische Krankheit handelt. 

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