Wintersport
Das steckt hinter dem kuriosen Ausfall von Gut-Behrami
Das letzte Saison-Rennen dauerte für Lara Gut-Behrami nur drei Sekunden lang. Nun wird klar, warum sie ohne ersichtlichen Fehler abschwang.
Die Weltcup-Saison der Damen ist beendet! Den letzten Riesentorlauf der Saison gewann in Lenzerheide (Sz) Alice Robinson (Nsl) vor Mikaela Shiffrin (US). Katharina Liensberger wurde als beste ÖSV-Läuferin Sechste.
Gesprächsstoff Nummer eins war aber eine, die nur drei Sekunden mitfuhr: Lara Gut-Behrami. Die Weltmeisterin schwang im ersten Durchgang nach dem zweiten Tor ab – ohne ersichtlichen Fehler, ohne Verletzung. Danach beeilte sie sich emotionslos ins Ziel, verweigerte Interviews und verließ das Areal.
Stiller Protest?
Rasch wurde gemunkelt, die Aktion könnte ein stiller Protest gewesen sein. Gut-Behrami gilt als große Kritikerin des FIS-Kalenders. Sie fordert, dass in jeder Disziplin gleich viele Rennen ausgetragen werden, damit alle Athletinnen dieselben Chancen im Kampf um die große Kristallkugel haben.
Müde, keine Energie
In Lenzerheide mussten jedoch Abfahrt und Super-G wegen Schlechtwetters abgesagt werden – die 29-Jährige konnte Konkurrentin Petra Vlhova (Svk) somit nicht mehr abfangen, wurde im Gesamtweltcup Zweite.
Aber: Laut Schweizer Verband habe der Ausfall rein körperliche Gründe gehabt. Alpin-Direktor Walter Reusser meinte, Gut-Behrami sei selber sehr enttäuscht, dass sie am letzten Tag der Saison die Spannung nicht mehr hinbrachte. Sie habe ihm ein SMS geschrieben, dass sie müde war, sie habe keine Energie mehr gehabt und keine Verletzung riskieren wollen. "Sie ist aber mega happy mit der Saison. Den Abschluss hatte sie sich jedoch anders gewünscht", so Reusser.