Österreich

Das steckt hinter dem Kampflied auf SP-Webseite

Heute Redaktion
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Passage des "Kampfliedes", das in einem Link auf der Homepage der SPÖ Sulz im Weinviertel zu finden war, gepostet von der FPÖ Linz.
Passage des "Kampfliedes", das in einem Link auf der Homepage der SPÖ Sulz im Weinviertel zu finden war, gepostet von der FPÖ Linz.
Bild: Screenshot Facebook

Die FPÖ Linz stößt sich an einem "Kampflied", das auf der Seite der SPÖ Sulz im Weinviertel zu finden war. Seitens der SPÖ zeigt man sich verwundert.

"Auf der Internetseite der SPÖ Sulz im Weinviertel ist das Lied der Internationalen Brigaden veröffentlicht. Das kommunistische Kampflied enthält Strophen wie ,Mit Gewehren, Bomben und Granaten wird das Ungeziefer ausgebrannt' oder ,Dem Faschistengesindel keine Gnade, keine Gnade dem Hund, der uns verrät'. Wie sind solche Passagen mit der Forderung nach ,Menschlichkeit' auf den SPÖ-Plakaten aus dem Nationalratswahlkampf vereinbar? Gibt es Konsequenzen in diesem SPÖ-Liederskandal?", postete die FPÖ Linz auf ihrer Facebookseite.

Die FPÖ Linz ortet einen "Liederskandal" bei der SPÖ, was Markus Amon, SP-Ortsparteivorsitzender der SPÖ Sulz im Weinvierte (Bezirk Gänserndorf) gegenüber "Heute" zurückweist.

"Dabei muss es sich um eine Karteileiche auf unserer Homepage handeln. Denn auf der Website ist dieser Link seit 2010 nicht mehr zum Aufrufen", so Amon. Im Jahr 2009 habe man auf der Homepage einen Link zu einer Reportage über Arbeiterlieder angeführt, "und jetzt wird eine Strophe daraus herauszitiert".

Lange sei der Link nicht auf der Homepage zu finden gewesen, denn "2010 wurde unsere Seite neu aufgesetzt – ohne den Link zu den Arbeitsliedern".

Dass nach zehn Jahren die FPÖ Linz den Link aufgreift, habe Amon überrascht: "Ich fühle mich dabei aber nicht im Visier."

Gegenüber dem "Kurier" hatte SPÖ-Bezirksvorsitzende Karin Renner gedroht: "Derjenige, der den Beitrag erfasst hat, wird garantiert Konsequenzen zu erwarten haben." Die "NÖN" wiederum hatte SPÖ-Bezirksgeschäftsführer David Schramm kontaktiert: "Wie Schramm bestätigt, wurde der Text noch am Montag von der Webseite entfernt." Also waren die verlinkten Strophen doch die letzten zehn Jahre auf der Homepage zu finden gewesen?

Ursprünglich ging das Lied auf das Jahr 1936 und den spanischen Bürgerkrieg zurück. Freiwilligenverbände kämpften mit Hintergrund der Kommunistischen Internationale gegen Franco und dessen von Mussolini und Hitler unterstützten Verbände. Die deutsche Fassung geht auf den deutschen Schriftsteller Erich Weinert zurück.