Coronavirus

Das macht die Delta-Variante so gefährlich

Die Corona-Zahlen sinken, aber der Anteil der Fälle mit der Delta-Variante steigt. Experten sehen hier einen Wettlauf gegen die Zeit.

Heute Redaktion
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Ein Patient auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Tulln (Archivbild)
Ein Patient auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Tulln (Archivbild)
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Bereits am Mittwoch wurden 361 Fälle der Delta-Variante in Österreich vermeldet. Obwohl die Zahl der Neuinfektionen sinkt, steigt der Anteil der Mutationsfälle. Die zunächst in Indien entdeckte Mutation, soll laut Forschern deutlich ansteckender sein und auch zu schwereren Krankheitsverläufen führen. Experten plädieren dafür, das Impftempo zu erhöhen, um den Wettlauf gegen die Zeit zu gewinnen.

Besonders verbreitet ist die Delta-Variante in Großbritannien. Mehr als 95 Prozent aller Neuinfektionen gehen hier auf die Delta-Variante zurück, hier mussten sogar die Öffnungsschritte verschoben werden. Auch in Portugal hat Delta bereits die Dominanz übernommen: Mehr als 60 Prozent der Neuinfektionen sind auf die Mutation zurückzuführen.

Keine Daten von Moderna und Johnson & Johnson

Experten fordern den Ausbau von PCR-Tests. Zudem soll die Impfung mit Biontech/Pfizer aber auch mit AstraZeneca vor einer Ansteckung mit der Delta-Variante gut schützen. Für Menschen, die vollständig immunisiert sind, sei die Delta-Variante nicht tragischer als andere Mutationen, erklärte Simulationsexperte Niki Popper vergangene Woche. Dank Impfung sei der Verlauf milder.

Biontech veröffentlichte bereits Anfang Juni eine Studie, die die Wirksamkeit des Coronavirus-Impfstoffes gegen die Delta-Variante belegte. Auch AstraZeneca schützt vor der neuen Mutation, wie aus einer Antikörper-Studie der Oxford University hervorgehe. Allerdings benötige man die vollständige Impfdosis, also beide Impfungen. 

Von Moderna oder Johnson & Johnson liegen noch keine Daten zum Impfschutz vor der Delta-Variante vor. Der US-Immunologe Anthony Fauci geht jedoch davon aus, dass auch Moderna ausreichend Schutz biete, da es sich um einen mRNA-Impfstoff handle, wie er in der "Washington Post" betonte.

Angesichts der rasanten Verbreitung der Delta-Variante hat Bundeskanzler Sebastian Kurz erneut dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen.

Prognose: Ende August 90 Prozent Delta-Neuinfektionen in der EU

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC rechnet damit, dass schon Anfang August 70 Prozent aller Coronavirus-Neuinfektionen in der Europäischen Union auf Delta zurückzuführen sein werden. Ende August dürften es dann bereits 90 Prozent sein.

Die Erhöhung des Impftempos sei daher von besonderer Bedeutung. Vor allem viele junge Menschen seien gefährdet, da sie im Impfprogramm noch nicht an der Reihe waren. 

Laut dem Virologen Christian Drosten gebe es erste Hinweise, dass Menschen, die mit der Delta-Variante infiziert sind, eine noch höhere Viruslast haben, als Infizierte mit der Alpha-Variante. "Wir müssen einfach schnell impfen“, betonte er in seinem Podcast "Coronavirus-Update" (NDR-Info). Reiche das nicht, müsse man erneut mit Kontaktbeschränkungen gegensteuern.

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