Politik
"Das ist meine Welt" – Kneissl schwärmt von Russland
Karin Kneissl sorgt oft mit pro-russischen Aussagen für Wirbel. Nun plant die Ex-Außenministerin offenbar einen dauerhaften Aufenthalt dort.
Karin Kneissl amtierte zwischen Dezember 2017 und Juni 2019 als Österreichs Außenministerin. Die parteilose Politikerin sorgte dabei vor allem mit ihrer Hochzeit vor fünf Jahren für Aufsehen. Auf Bildern ist zu sehen, wie sie mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin tanzt und vor ihm schließlich knickst. Aus einem "Spiegel"-Bericht geht hervor, dass sie kürzlich sogar in seine Nähe gezogen ist.
Wie das deutsche Nachrichtenportal schreibt, wohnt die Politikerin nun im Dorf Petruschowo, fünf Autostunden von Moskau entfernt. "Wenn ich Hühner, Enten, Ziegen auf der Straße sehe – das ist auch meine Welt", sagte sie einem lokalen Medium. In Österreich habe sie in einem ganz ähnlich kleinen Ort gelebt.
Alle Fotos – der Kneissl-Auftritt in Petruschowo
Kneissl liebäugelt mit russischer Staatsbürgerschaft
"Ich musste aus Europa fliehen. Niemand hat mich aufgenommen", wird sie vom "Spiegel" zitiert. Laut Focus.de sieht sie sich als Opfer antirussischer Propaganda und habe aufgrund erhaltener Morddrohungen umziehen müssen. In der russischen Stadt St. Petersburg soll sie nun eine Denkfabrik leiten und erwägt ebenfalls, die russische Staatsbürgerschaft zu beantragen.
Vom Leben in Petruschowo scheint Kneissl begeistert zu sein. "Ich lebe jetzt in Petruschowo, und ich mag die Atmosphäre», wird die Politikerin vom "Merkur" zitiert. "Ich mag die Art, wie die Kinder hier spielen. Es ist eine super gute Atmosphäre hier, nicht nur jetzt, sondern immer, wie ich finde", soll sie in einer Ansprache auf einem Dorffest gesagt haben. Auch die Natur bezeichnet sie als "fabelhaft".
Pro-Russland-Aussagen
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs fällt Kneissl immer wieder mit kremlnahen Aussagen auf, schreibt der "Spiegel". So bagatellisierte sie den Einmarsch Russlands in die Ukraine als "minimalste Form der Eskalation". Beliebt machte sie sich in Wiens Politkreisen damit nicht. Ihr wurde gedroht, die Staatsbürgerschaft zu verlieren und der amtierende Amtschef Alexander Schallenberg sprach auch schon von ihr als "dieser Person, meiner Vorgängerin".
Kneissl will vorerst nur einen Monat im russischen Dorf bleiben. "Dann werden wir sehen. Ich weiß nichts über meine Zukunft, gar nichts". Eine Rückkehr nach Österreich komme für sie aber im Moment nicht infrage.