Swift will echt nicht teilen
Das ist der wahre Geniestreich von Taylor Swift
Die meisten Musiker bei Spotify verdienen gar nichts, Taylor Swifts Zahlen sprengen mit geschätzten 130 Millionen Dollar alles bisher Vorstellbare.
Auf der Musikplattform Spotify sind aktuell knapp acht Millionen Musiker gemeldet, deren Musik gestreamt werden kann und bei Erfolg auch Gewinn einbringt. Für das Portal entstehen für Server und Netzwerke natürlich Kosten und um diese nicht explodieren zu lassen, gibt es nur für jene Musiker auch tatsächlich Geld, die sich in den Top 9000 der erwähnten acht Millionen Acts positionieren können. Pro einzelnem Stream zahlt das Portal Minibeträge, etwa 0,00027 Dollar in Kanada oder 0,00018 Dollar in Portugal. Das hängt unter anderem auch von Steuern und allgemeinen Lebenshaltungskosten ab. Ein Song würde also knapp 3.7000mal gespielt werden müssen, um einen Dollar in Kanada zu erwirtschaften oder ganze 5.555mal in Portugal. Um hier reich zu werden, muss man also sehr sehr sehr oft gespielt werden. Auf Spotify gibt es immerhin knapp tausend Künstler, deren Musik ihnen pro Jahr über eine Million Dollar einbringt. An der Spitze steht natürlich Taylor Swift.
Die Zahl ist atemberaubend: Mit 26,1 Milliarden Streams vom 1. Jänner 2023 bis zum 1. Dezember 2023 hat Swift enorme 100 Millionen Dollar verdient, wobei Schätzungen davon ausgehen, dass sich diese Zahl dank ihrer Tour bis Ende des Jahres noch auf 130 Millionen erhöhen könnte. Und wir sprechen hier immer noch "nur" von Spotify, die im Verhältnis zu anderen Portalen nicht einmal besonders viel bezahlen. YouTube Music zahlt seinen Künstlern etwa 0, 008 Dollar pro Stream und Apple Music und Amazon immerhin noch 0,004. Die tatsächliche Höhe der Beträge, die Taylor Swift mit ihren Streamings verdient, liegen also sehr viel höher, als "nur" die erwähnten 130 Millionen Dollar von Spotify.
Warum die Neuaufnahmen ihrer alten Alben Taylor Swifts wahrer Geniestreich waren:
Diese Zahlen untermauern, warum es für Taylor Swift tatsächlich notwendig war und ist, ihre früheren Alben neu aufzunehmen. Denn die Umsätze bei den Streamingplattformen fließen ja nicht 1:1 an den Künstler, sondern gehen ja auch an Plattenfirmen, Manager, Agenturen und so weiter. Und hier geht es auch um Musikrechte, die sich in die Rechte für die Komposition und die Rechte für die Aufnahmen aufteilen. Die Rechte der Kompositionen liegen in der Regel bei Swift selbst und ihren Mit-Autoren. Doch die Rechte für die Aufnahmen liegen oft bei Labels oder Managern. Der von Swift verhasste Musikmanager Scooter Braun hatte 2019 das Label Big Machine gekauft, das die Rechte an ihren früheren Alben besaß. Hätte Taylor Swift nicht 2021 begonnen, ihre alten Alben neu aufzunehmen und somit die Aufnahmerechte dadurch selbst zu besitzen, würde ein großer Teil der vielen Streaming-Millionen, die durch das Abspielen alter Songs zusammengekommen wäre, direkt in die Taschen anderer geflossen. Insofern war die Aktion weit mehr als Stinkefinger in Richtung Musikmanager wie Scooter Braun, sondern vor allem die Sicherstellung eines gigantischen Geschäftsmodels. Hut ab vor diesem tatsächlichen Geniestreich!