Stille Schwerstarbeit

Das hast du noch nicht über die Niere gewusst

Am 13. März ist Weltnierentag – ein Anlass, um auf die Bedeutung gesunder Nieren aufmerksam zu machen.
André Wilding
12.03.2025, 11:50

Drei einfache Laboruntersuchungen können eine beginnende Nierenschwäche frühzeitig aufdecken: die Bestimmung des Kreatininspiegels im Blut, die Albumin-/Kreatininratio im Urin und eine Harnstreifenuntersuchung. Diese Früherkennung ist entscheidend, da bereits rund zehn Prozent der Bevölkerung unbemerkt unter Nierenschäden leiden.

Die stille Schwerstarbeit unserer Nieren

Unsere Nieren verrichten täglich Schwerstarbeit, indem sie zwischen 1.500 und 1.700 Liter Blut filtern und dabei rund 170 Liter Primärharn – eine Vorstufe des Urins - erzeugen. Letztendlich werden 1-2,5 Liter Harn ausgeschieden, um Giftstoffe und Abbauprodukte aus dem Körper zu entfernen. Doch die Niere ist weit mehr als ein Entgiftungsorgan. Sie reguliert den Wasser- und Elektrolythaushalt sowie den Blutdruck und spielt durch das Hormon Erythropoetin eine entscheidende Rolle bei der Bildung neuer roter Blutkörperchen.

Die gesundheitlichen Folgen nicht erkannter Nierenschäden sind gravierend. In Österreich müssen mehr als 4.500 Patientinnen und Patienten regelmäßig zur Dialyse. Hauptursachen für Nierenschäden sind häufig Bluthochdruck und erhöhter Blutzucker, aber auch bestimmte Medikamente oder Autoimmunerkrankungen können die Nieren schädigen. Dabei ist der Schutz der Nieren einfacher als gedacht.

Drei einfache Tests zur Früherkennung

"Die nephrologische Frühdiagnostik lässt sich mit etablierten labordiagnostischen Parametern effizient durchführen", erläutert Dr. Georg Engstler, Facharzt für Labormedizin in der Gruppenpraxis labors.at. "Mit drei klinisch validierten Tests können renale Funktionsstörungen bereits im Frühstadium erkannt werden."

Die drei einfachen Tests im Überblick:

- Mit einer Blutuntersuchung kann der Kreatininspiegel bestimmt werden. Daraus lässt sich die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) errechnen, die ein Maß für die Nierenleistung ist.

- Mit der Albumin-/Kreatininratio im Urin kann der Zustand der Nierenfilter überprüft werden. Oft ist die Nierenleistung noch normal, jedoch erkennt man an der erhöhten Albuminausscheidung, dass der Filter bereits erste Schäden aufweist.

- Eine Harnstreifenuntersuchung prüft den Urin auf Eiweiß und winzige Spuren von roten Blutkörperchen, was ebenfalls auf eine Nierenerkrankung hindeuten kann.

"Bei allen Personen mit erhöhtem Risiko, zum Beispiel bei Bluthochdruck oder Diabetes, sollten diese Tests mindestens jährlich durchgeführt werden, um Nierenschäden rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können", rät Dr. Engstler.

Betroffene sollten mit ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt besprechen, ob diese Tests auch für sie sinnvoll sind.

Einfluss der Ernährung auf die Nierengesundheit

Auch die Ernährung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Nierenfunktion. Ein übermäßiger Konsum von Alkohol und Salz kann den Blutdruck erhöhen und die Nieren belasten. Zuckerreiche Getränke steigern das Risiko für Diabetes und damit auch für Nierenschäden. Oxalathaltige Lebensmittel wie Rhabarber, Schokolade und Nüsse (vor allem Mandeln) können bei entsprechender Veranlagung die Bildung von Nierensteinen fördern. Zudem kann der langjährige, regelmäßige Gebrauch bestimmter Schmerzmittel zu einer Schädigung der Nieren führen.

Wie kann ich meine Nieren täglich schützen?

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von 1,5 bis 2 Litern Wasser pro Tag sowie eine salzarme Ernährung sind essenziell. Regelmäßige Bewegung, ein gesunder Lebensstil und die Kontrolle von Blutdruck und Blutzucker tragen entscheidend dazu bei, die Nierenfunktion langfristig zu erhalten.

Da eine leichte Einschränkung der Nierenfunktion keine Schmerzen verursacht und oft unbemerkt bleibt, sollten die relevanten Laborwerte mindestens einmal jährlich im Rahmen der Gesundenuntersuchung bei der Hausärztin oder beim Hausarzt überprüft werden. Besonders Personen mit Risikofaktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck sind hier gefordert.

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