Wirtschaft
Das größte Flugzeug der Welt steht vor dem Aus
Airbus warnt: Wenn die arabische Airline Emirates keine neuen Maschinen kauft, muss die Produktion des prestigeträchtigen Riesenvogels eingestellt werden.
"Wenn wir nicht ein Deal mit Emirates ausarbeiten können, gibt es keine andere Wahl, als das Programm einzustellen", sagte Airbus- Chefverkäufer John Leahy am Montag bei der Bilanzmedienkonferenz. Er deutete damit das Aus für den A380 an, das größte Serien-Passagierflugzeug der Welt.
Derzeit verhandelt Airbus noch mit Emirates über Neubestellungen. Emirates ist laut Leahy die einzige Airline, die in der Lage sei, jährlich sechs A380 für mindestens acht bis zehn Jahre zu ordern. Diese Zahl brauche Airbus, damit sich der Superjumbo rechne.
Bis zu 100.000 Dollar für Sitze
Der Super Jumbo galt einmal als das Nonplusultra der Luftfahrt. Als am 25. Oktober 2007 in Singapur der erste A380 abhob, kündigte Singapore Airlines den Erstflug als "eines der größten Ereignisse der Luftfahrtgeschichte" an.
Die Tickets waren so beliebt, dass sie zu Höchstpreisen versteigert wurden. Der Engländer Julian Hayward bezahlte 100.000 Dollar für die Sitze 1a und 1b.
An Passagierwünschen vorbei geplant
Kritik kam allerdings bald: Der Riensenvogel mit rund 850 Plätzen ist so groß, dass sich nur Flüge über die großen Hubs rechnen – doch die wenigsten Passagiere wollen Umwege machen.
Seit 2007 bestellten 13 Fluggesellschaften mehr als 300 Maschinen des Typs. Seit Januar 2016 bleiben Bestellungen für den A380 jedoch aus. Die Produktion musste runtergefahren werden: Dieses Jahr soll nur noch eine Maschine pro Monat montiert werden. (hal)