Coronavirus
Das größte Corona-Krisengebiet der Alpen
In Ischgl steckten sich wohl Hunderte mit dem Coronavirus an. Auf Schweizer Seite in Samnaun reagierte man trotz gemeinsamem Skigebiet nicht.
Der Skiort Samnaun unter Quarantäne? Speziell in den Wintermonaten unvorstellbar. Nicht so jetzt, da überall auf der Welt das Coronavirus grassiert. Auf die Frage, ob das 800-Seelen-Dorf an der österreichischen Grenze unter Quarantäne stehen müsste, antwortet die Kommunikationsstelle Coronavirus in der Graubündner Kantonshauptstadt Chur: "Nein."
Und das, obwohl Samnaun zusammen mit Ischgl ein großes Skigebiet besitzt, das die "größte Wintersportarena der Ostalpen" genannt wird. Und da liegt das Problem, wie die Redaktion Tamedia berichtet. Das Tiroler Paznauntal mit den Touristenorten Ischgl und Galtür sowie die Arlbergregion steht wegen einer erhöhten Zahl von Coronavirus-Fällen bereits unter Quarantäne. Österreichische Touristen durften wie die Einheimischen die Orte nicht verlassen.
Kein einziger Fall in Samnaun
Im Schweizer Samnaun versetzte das letzte Woche niemanden in Unruhe. "Unser Gebiet wird noch eineinhalb Monate offen bleiben", wurde Bernhard Aeschbacher, Tourismusdirektor von Samnaun, im "Bündner Tagblatt" zitiert. Das wusste der Bundesrat am Freitagabend zu verhindern, ab Samstag 14. März wurde das Skigebiet geschlossen.
Das Skigebiet Ischgl (Tirol) / Samnaun (Schweiz) wurde wegen des Coronavirus vollständig dicht gemacht.
Hunderte Urlauber hatten sich nachweislich in Ischgl angesteckt, in Samnaun scheint man sich dessen nicht bewusst zu sein. "Wir haben keinen einzigen Fall in Samnaun", so Gemeindepräsident Walter Zegg. Die Kommunikationsstelle Coronavirus des Kantons Graubünden spricht von insgesamt 77 Ansteckungen im Kanton, über die Verteilung gibt man keine Auskunft. Die Dunkelziffer wird wohl weit höher liegen. Und obwohl Ischgl mittlerweile hermetisch abgeriegelt ist, ist dieses Szenario in Samnaun kein Thema.
Mehr lesen: Wintersportler trotz Sperre auf den Pisten >
Alle Artikel und Entwicklungen zum Coronavirus auf einen Blick >