Weltweite Studie

Das bringt ein Handyverbot in Schulen wirklich

Erste Studie dieser Art zeigt, dass ein Verbot weder zu insgesamt geringerer Handy- und Social-Media-Nutzung noch zu besseren Schulleistungen führen.
Heute Life
08.02.2025, 20:54

Schüler, die sich nicht auf den Unterricht konzentrieren und sich von Spielen, Videos und Chats ablenken lassen. In vielen Schulen herrschen im Umgang mit dem Smartphone chaotische Zustände. Vor einem Jahr schon startete die politische Offensive gegen Handys in Klassen. Zunächst in der Steiermark. Dennoch ist die Handy-Handhabung in der Schule österreichweit nicht einheitlich geregelt.
Vergangene Woche überraschte zu diesem Thema auch Wiens Neos-Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr: "Wir halten eine bundesweite klare Regelung für ein altersangemessenes Handyverbot an Schulen abseits der Nutzung der Geräte für Unterrichtszwecke für dringend geboten. Gerade im Volksschulalter wird ein ausnahmsloses Verbot von Mobiltelefonen grundsätzlich angemessen erscheinen."

Studie untersucht Auswirkungen von Handyverboten

Viele Länder haben Richtlinien eingeführt, die die Nutzung von Mobiltelefonen in Schulen einschränken, um die Gesundheit und die Bildungsergebnisse der Schüler zu verbessern. Die SMART Schools-Studie der Universität Birmingham (Großbritannien) untersuchte die Auswirkungen von Telefonrichtlinien in Schulen, indem sie die verschiedene Ergebnisse bei Jugendlichen verglich, die Schulen besuchten, in denen die Nutzung von Mobiltelefonen eingeschränkt und erlaubt war.

Über den Zeitraum von 12 Monaten bis November 2023 wurde eine Querschnittsbeobachtungsstudie mit 1227 Jugendlichen aus 30 englischen Sekundarschulen durchgeführt, davon 20 mit restriktiven (Telefonnutzung zu Freizeitzwecken ist nicht gestattet) und 10 mit permissiven Richtlinien, wo ein Telefon in Pausen, beim Mittagessen oder in bestimmten Zonen (wie Außenbereichen) verwendet werden konnte. Der primäre Fokus lag auf der Wirkung auf das psychische Wohlbefinden.

Keine Verbesserungen bei Leistungen und Noten

ERGEBNIS: Es gibt keine Belege dafür, dass ein restriktives Handyverbot eine Verbesserung der Ergebnisse bezüglich psychischen Wohlbefindens, Bildungsergebnisse oder störenden Verhaltens im Unterricht bringt. Zudem führte das Verbot nicht zu einer bedeutenden Reduzierung der Telefon-/Social-Media-Gesamtnutzungszeit.

Dr. Victoria Goodyear, Hauptautorin der Studie: "Wir haben einen Zusammenhang zwischen der längeren Zeit, die man am Telefon und in sozialen Medien verbringt, und schlechteren Ergebnissen festgestellt: schlechteres geistiges Wohlbefinden und schlechtere psychische Gesundheit, weniger körperliche Aktivität und schlechterer Schlaf, niedrigere Bildungsabschlüsse und ein höheres Maß an störendem Verhalten im Klassenzimmer. Das deutet darauf hin, dass die Reduzierung der Zeit, die man am Telefon verbringt, ein wichtiger Schwerpunkt ist. Aber wir müssen uns nicht nur auf die Schulen konzentrieren, sondern auch die Nutzung des Telefons außerhalb der Schule, über den ganzen Tag und die ganze Woche hinweg berücksichtigen."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 10.02.2025, 15:44, 08.02.2025, 20:54
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