Musik
Darum darf Weißrussland nicht zum Song Contest
Der Eurovision Song Contest hat Weißrussland vom diesjährigen Wettbewerb ausgeschlossen. Die eingereichten Lieder verstoßen gegen die ESC-Regeln.
Mit einem Jahr Verzögerung bedingt durch die Coronavirus-Pandemie wird der Eurovision Song Contest im kommenden Mai doch in Rotterdamm ausgetragen. Während für Österreich Vincent Bueno (35) mit "Amen" schon in den Startlöchern scharrt, hat die Europäische Rundfunkunion, die für die Austragung des Song Contest verantwortlich zeichnet, einem Land schon vorab die rote Karte gezeigt. Sie teilte am Freitag ihre unwiderrufliche Entscheidung mit, Weißrussland vom diesjährigen Gesangswettbewerb auszuschließen.
Weißrussland verstoßt gegen ESC-Regeln
In dem Statement heißt es, die staatliche Rundfunkgesellschaft in Weißrussland habe es verabsäumt, "innerhalb der verlängerten Frist einen teilnahmeberechtigten Beitrag einzureichen". Beide Lieder, die man bislang dem ESC vorlegte, würden außerdem gegen die Contest-Regeln verstoßen, die sicherstellen, "dass der Wettbewerb nicht instrumentalisiert oder in Verruf gebracht wird".
ESC weist zwei Song-Beiträge ab
Das war bereits beim ersten Song "Ja nauchu tebja" (dt.: "Ich werde dir beibringen") der Band Galasy ZMesta der Fall, über den wegen der Liedzeile "Ich werde dir beibringen, nach der Melodie zu tanzen" schon zahlreiche Beschwerden gab. Viele Kritiker sahen darin eine Verhöhung der weißrussischen Protestbewegung gegen Präsident Alexander Lukaschenko (66). Der Langzeitmachthaber wird nicht nur als "letzter Diktator Europas" bezeichnet, sondern ließ sich nach einer als gefälscht geltenden Wahl im letzen Jahr von einer Kommission selbst zum Sieger erklären.
Zwar reichte Weißrussland nach der ersten Kritik einen weiteren Beitrag ein, aber auch der wurde vom ESC abgewiesen. Eindeutig zu viel politische Kontroverse für eine Veranstaltung, die für ein friedliches und zusammenhaltendes Europa eintritt.