Oberösterreich

Darum solltest du jetzt noch nicht baden gehen

Wenn die Sonne endlich wieder scheint, sehnt man sich nach Badespaß. Ein Experte erklärt jetzt aber, worauf man dabei unbedingt achten sollte.

Johannes Rausch
"Der Körper muss sich an die kalte Wassertemperatur gewöhnen": ÖWR-Präsident Gerald Berger.
"Der Körper muss sich an die kalte Wassertemperatur gewöhnen": ÖWR-Präsident Gerald Berger.
ÖWR, iStock

Erst kürzlich kam es zu einem tödlichen Badeunfall: Am Ausee im Gemeindegebiet von Luftenberg (Bez. Perg) ist am Sonntagnachmittag ein 20-Jähriger ums Leben gekommen. Feuerwehrtaucher fanden den jungen Afghanen am Grund des rund 10 Meter tiefen Baggersees. Nach einer notärztlichen Erstversorgung wurde er ins Kepler Uniklinikum eingeliefert, wo er am Abend verstarb.

Experte warnt vor Kälteschock

"Die Wassertemperatur wird oft unterschätzt", sagt Gerald Berger, Landesleiter der Österreichischen Wasserrettung (ÖWR) im Gespräch mit "Heute". Derzeit hätten viele Seen zwischen 13 und 15 Grad, das sei zum Schwimmen noch zu kalt.

Ein Sprung ins kalte Wasser könne verschiedene Auswirkungen auf den Körper haben: Kälteschock, Herz-Kreislauf-Versagen bis zu Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Auch für geübte Schwimmer sei die Situation gefährlich: "Man atmet hektischer und schneller und kann nicht mehr effektiv schwimmen", so Berger. "Weiters kann es zu Panik und Muskelkrämpfen kommen."

"Zuerst abkühlen"

Berger rät vor allem, den Körper an die Kälte zu gewöhnen: "Man sollte sich zuerst abkühlen und dem Körper Zeit geben, also langsam an die Sache herangehen." Auch geübten Schwimmern empfiehlt er: "Wer sich unsicher fühlt, sollte eine Schwimmhilfe mitnehmen."

Weitere Tipps der Wasserrettung:
- Nicht sonnenerhitzt ins kalte Wasser springen.
- Man sollte im Uferbereich bleiben.
- Nicht allzu weit weg vom Ufer schwimmen und sich nicht überanstrengen.
- Nicht an seine Grenzen gehen.
- Nicht komplett alleine schwimmen gehen.

Außerdem: "Man sollte nie in unbekannten Gewässern schwimmen." Ratsam sei auch, Ruhe zu bewahren, wenn man Wasser verschluckt. 

Ertrinken als Todesursache

Ertrinken ist bei Kindern die zweithäufigste Todesursache. Es passiert meist unbemerkt und lautlos. Aus diesem Grund appelliert die Österreichische Wasserrettung jetzt – zu Beginn der Badesaison – die Schwimmkenntnisse der Kinder genau zu überprüfen.

"Wir beobachten seit einiger Zeit einen kontinuierlichen Anstieg der Nichtschwimmer unter den Kindern und Jugendlichen", berichtet Ralph Hamburger, Abschnittsleiter der Wasserrettung NÖ-Süd.

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