Große Gefahr für Gesundheit

Daran sterben so viele Menschen wie im Straßenverkehr

Es ist eine nur wenig bekannte Gefahr, die aber häufig tödlich endet: Belastung durch Radon. Die öffentliche Hand setzt nun verstärkt auf Aufklärung.

Oberösterreich Heute
Daran sterben so viele Menschen wie im Straßenverkehr
Nach Tabakkonsum ist Strahlung durch Radon der wesentlichste Risikofaktor für Lungenkrebs. (Symbolbild)
Getty Images

Radon ist ein farb- und geruchloses Edelgas, das durch den natürlichen Zerfall von Uran im Erdreich entsteht. Es ist in vielen Gebieten der Welt, hauptsächlich in Regionen mit granit- oder schieferhaltigen Böden, verbreitet.

Das Gas kann in Gebäude eindringen und sich dort ansammeln. Nach Tabakkonsum ist Radon laut Weltgesundheitsorganisation WHO der wesentlichste Risikofaktor für Lungenkrebs. Daher gewinnt der Schutz zunehmend an Bedeutung – hauptsächlich im Zusammenhang mit der Prophylaxe.

"Als Pneumologe ist mir die Vorbeugung von Lungenkrankheiten ein besonderes Anliegen", erklärt Professor Bernd Lamprecht vom Linzer Kepler Klinikum. Er verweist darauf, dass die Radon-Belastung in den eigenen vier Wänden durch eine Messung festgestellt werden kann.

Privathaushalte können eine kostenlose Überprüfung beantragen. Dafür steht bei der Fachstelle für Radon ein begrenztes Kontingent an Detektoren zur Verfügung. Die nächste Mess-Kampagne startet Ende November. Detaillierte Infos findet man hier.

Mehr als 300 Tote jedes Jahr
Die gesundheitlichen Risiken des Gases resultieren aus der radioaktiven Zerfallskette, die Radon durchläuft. Wenn es in die Lunge eingeatmet wird, zerfällt es weiter und setzt dabei alpha-strahlende Partikel frei, die die Gefahr bergen, das Gewebe zu schädigen.
Das wiederum kann zu genetischen Veränderungen führen, die die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von Lungenkrebs erhöhen. Besonders gefährdet sind Raucher, da sie bereits einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind.
Die Zahl der Radon-bedingten Todesfälle liegt statistisch etwa gleichauf mit Verkehrstoten in Österreich: durchschnittlich mehr als 300 pro Jahr.

Durch gezielte Schritte zur Reduzierung der Belastung könnten sowohl Neubauten als auch Bestandsgebäude sicherer gestaltet werden, so der zuständige Landesrat Stefan Kaineder (Grüne). "Letztendlich ist es eine gemeinsame Verantwortung von Bauverantwortlichen, Eigentümerinnen und Eigentümern und der Gesellschaft, die Gesundheit der Menschen zu schützen und präventive Maßnahmen zu ergreifen."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Radon, ein farb- und geruchloses Edelgas, das durch den Zerfall von Uran im Erdreich entsteht, stellt nach Tabakkonsum den zweitwichtigsten Risikofaktor für Lungenkrebs dar
    • Die öffentliche Hand setzt verstärkt auf Aufklärung und bietet kostenlose Messungen in Privathaushalten an, um die Radon-Belastung zu reduzieren und die Gesundheit der Menschen zu schützen
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