Coronavirus

Dann sollen Kinder den dritten Stich erhalten

Viele Eltern von 5- bis 11-jährigen Kindern fragen sich, wann der ideale Zeitpunkt für den Drittstich ist. Das hängt aber von einigen Faktoren ab.

Michael Rauhofer-Redl
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Schon bald sollen auch Kinder in Österreich geboostert werden. Symbolbild.
Schon bald sollen auch Kinder in Österreich geboostert werden. Symbolbild.
Mareen Fischinger / Westend61 / picturedesk.com

Mehr als sechs Millionen Menschen in Österreich haben einen aktiven Immunschutz vor dem Coronavirus. Wie berichtet, können nun auch die 5- bis 11-jährigen Kinder einen dritten Stich erhalten und somit "geboostert" werden. Das Ö1-Morgenjournal fragte im Gesundheitsministerium bei der Expertin Maria Paulke-Korinek nach, ab wann denn die Auffrischungsimpfung für diese Gruppe sinnvoll sei. 

Denn bei zahlreichen Kindern ist es mittlerweile sechs Monate her, dass sie ihren zweiten Stich erhalten haben, oder es ist in unmittelbarer Zukunft der Fall. Wer sich allerdings jetzt den dritten Stich abholt, läuft womöglich Gefahr, im Herbst bei der zu erwartenden Welle nur noch einen geringeren Schutz vor dem Virus zu haben. 

Drittstich als "Einzelfallentscheidung"

Paulke-Korinek will keine allgemeingültige Antwort geben, spricht von einer "ärztlichen Einzelfallentscheidung". Grundsätzlich spreche nichts dagegen, bereits jetzt die Auffrischungsimpfung durchführen zu lassen. Sie gibt aber zu bedenken, dass aktuell viele Kinder bereits genesen seien und gleichzeitig die Fälle zurückgehen. Es sei zu erwarten, dass eine gewisse Zeit nach der Impfung die Schutzwirkung nachlasse, andererseits wisse man, dass Kinder eine deutlich bessere Immunitätslage hätten als Erwachsene. Aber, so ehrlich müsse man auch sein, eine genaue Datenlage diesbezüglich gebe es aktuell noch nicht. Es sei sicher "kein Problem" zu warten, so Paulke-Korinek.

Maria Paulke-Korinek ist die Leiterin der Impfabteilung im Gesundheitsministerium.
Maria Paulke-Korinek ist die Leiterin der Impfabteilung im Gesundheitsministerium.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Spätestens für den Herbst rechnet die Expertin mit einer klaren Empfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG), wie zu verfahren sei. Mögliche Punkte, die gegen ein Zuwarten sprechen, liegen womöglich im privaten Bereich der Kinder. Besteht etwa ein enger Kontakt zu Risikopersonen? Ist ein Kind selbst ein Risikopatient, empfiehlt die Ministeriumsexpertin "auf jeden Fall" eine rasche Impfung, bzw. ein Gespräch mit dem zuständigen Kinderarzt. 

Wie sieht es mit Familien aus, die einen Sommerurlaub im Ausland geplant haben? Die privaten Aktivitäten im Sommer seien natürlich zu berücksichtigen, so Paulke-Korinek. So sei etwa zu bedenken, dass in der Südhalbkugel, wo jetzt Winter ist, ein anderes Infektionsgeschehen herrscht, als in unseren Breiten. Flughäfen und Flugzeuge würden ein erhöhtes Risiko einer Infektion darstellen, warnt die Expertin. 

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