Österreich

Wiener verliert Liebe nach Ärztepfusch, heute Demo

Heute Redaktion
Teilen

Der Wiener Damir W. fühlt sich vom österreichischen System im Stich gelassen. Er verlor seine Lebensgefährtin und macht Fehler der Ärzte dafür verantwortlich. Heute demonstriert er in Wien gegen "Ärztepfusch".

Diese Demonstration hat einen tragischen Grund. Der Wiener Damir W. hat im Oktober seine Lebensgefährtin und Mutter von zwei Kindern viel zu früh im Alter von 31 Jahren verloren. Nicole verstarb laut seiner Darstellung wegen eines "Ärztepfusches".

Durch Überdosierung von Antibiotika in einer Klinik in Niederösterreich sei ihr Immunsystem zusammengebrochen, erzählt der 47-Jährige im Gespräch mit "Heute". Nach anfänglicher akuter Lebensgefahr sei sie wieder in stabile Lage gebracht und wenige Tage später aus einem Krankenhaus in Niederösterreich nach Wien überstellt worden – von einer Intensivstation auf die nächste.

Erleichterung, dann Trauer

Am Tag darauf, erzählt uns der Wiener, sei sie laut Ärzten "außer Lebensgefahr, aber noch nicht über den Berg" gewesen. Einen Tag später, am 10. Oktober 2017, sei die junge Mutter von der Intensiv- auf eine normale Station verlegt worden. Die Prognose war gut, die Stimmung erleichtert.

Um 23.47 Uhr dann der Anruf aus dem Spital: Nicole war um 23.30 Uhr von einer Krankenschwester tot aufgefunden worden. Um 21 Uhr sei alles noch in Ordnung gewesen, habe ihm die Ärztin gesagt. Seine Lebensgefährtin habe er am Tag darauf nach der Obduktion nicht mehr sehen dürfen, merkt Damir W. verbittert an.

Will keine Entschädigung

Der Witwer erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die Ärzte – hat Anzeige wegen fahrlässiger Tötung erstattet, wird aber laut eigenen Aussagen im Kreis geschickt. Er will mit der heutigen Demo - siehe unten - auch jenen eine Stimme geben, die sich bisher nicht getraut haben, "gegen das System vorzugehen". "Ich möchte keinen Cent Entschädigung, sondern nur die Verantwortlichen vor Gericht sehen", erklärt Damir W. im Gespräch mit "heute.at".

Picture

So verläuft die Demo

Die Teilnehmer der "Demo gegen Ärztepfusch" werden sich am Freitag ab 13 Uhr vor der Urania sammeln und gegen 13.45 losgehen. Laut ÖAMTC werden bis zu 1.500 Personen erwartet, Damir W. selbst kann den Zulauf nicht abschätzen. Es sollen aber sogar Menschen aus den Bundesländern nach Wien kommen.

Die Route führt über Stubenring, Parkring, Weihburggasse, Kärntner Straße, Stock im Eisen-Platz, Graben, Habsburgergasse, Reitschulgasse, Michaelerplatz, Herrengasse, Teinfaltstraße und Löwelstraße bis zur Abschlusskundgebung vor der SPÖ-Zentrale. Dort sollen ein Bild der Verstorbenen und Blumen abgelegt werden. Ende gegen 16.30 Uhr.

Mit einer Sperre des Rings ab der Urania ist zu rechnen. Staus werden auf dem Franz-Josefs-Kai, auf der Praterstraße und auf der Unteren Donaustraße einzuplanen sein. Auf der Ausweichstrecke über die Vordere Zollamtsstraße wird es laut ÖAMTC ebenfalls zu Verzögerungen kommen.

Jetzt täglich neu: Die "Heute"-Mittagsshow mit den Top-Themen des Tages.

Die Bilder des Tages

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa</strong>. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. <a data-li-document-ref="120073714" href="https://www.heute.at/s/verschwunden-raetsel-um-goldschatz-aus-wiener-villa-120073714">Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.</a>
    23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.
    Leserreporter

    (red)