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CT200h: Saubere Leistung beim kleinsten Lexus
Von der Premium-Marke Lexus würde man eigentlich keinen Kompaktwagen erwarten, aber es gibt einen, und das auch noch mit Hybrid-Antrieb.
Hierzulande sieht man am öftesten die SUVs von Lexus, allen voran den RX, den wir ebenfalls bereits getestet haben. Weniger bekannt ist der CT200h, der quasi der Einstieg in die Welt von Lexus ist.
Das h steht für Hybrid, und dazu hatten wir die Ausführung F Sport. Die bietet uns unter anderem ein Sportfahrwerk, einen Dachspoiler sowie eine eigene Front- und Heckschürze, einen Kühlergrill im Wabendesign. Wer auf japanisches Tuning steht, dem wird das sehr gefallen. Im Innenraum gibt es ein Lederlenkrad, Aluminiumpedale sowie Rückfahrkamera, Sitzheizung und Tempomat.
Der Motor ist bei allen CT200h gleich: Ein 1,8-Liter-Benziner mit 99 PS; mit dem Elektromotor kommt er auf 136 PS Systemleistung. Bei 1,85 Tonnen Gewicht wird er damit zwar nicht zum Sportwagen, aber für zügige Überholmanöver in der Stadt und auf der Landstraße reicht es aber problemlos und auch auf der Autobahn geht was weiter. Spätestens dann, wenn man vom Eco- in den Sport-Modus schaltet.
Sparsam
Wir sind aber meistens im Eco-Modus unterwegs, weil er absolut ausreichend ist und uns beim Spritsparen hilft. Immer wieder sind wir in der Stadt rein elektrisch unterwegs und halten uns trotz starker Beschleunigungsvorgänge bei etwas über 6 Litern auf 100 Kilometer – das gefällt bei diesem Gewicht. Es gibt auch einen rein elektrischen Modus, der bis 54 km/h geht. Dabei muss man das Gaspedal beim Beschleunigen allerdings dermaßen streicheln, dass man an der Ampel die Hinterleute wohl in den Wahnsinn treibt.
Der CT200h gilt vom Fahrwerk her als härtester aller Lexus-Modelle. Trotzdem empfinden wir ihn nicht als unangenehm, was vor allem ein Kompliment an seine großen Brüder ist.
Der Innenraum ist aber nicht nur für einen Kompaktwagen großzügig und bequem. Zugegeben, hinten kann man immer mehr Beinfreiheit gebrauchen, aber außer in der Oberklasse hat quasi jedes Fahrzeug dieses Problem. Vorne sitzen wir sehr angenehm und können alles gut bedienen. Wer sich an die Kombination aus Joystick und Maus, mit der das Infotainment-System bedient wird, gewöhnt hat, kann hervorragend durch die Menüs und den Splitscreen navigieren.
Gute Platzverhältnisse
Nett ist auch der kleine Ganghebel für die Automatik: Sie braucht kaum Platz, und springt immer in die Ausgangsposition zurück. Das ist gut, denn nach dem Start braucht man ihn ja bestenfalls erst wieder zum rückwärts Einparken. Gleich darunter befindet sich die Taste für die elektronische Feststellbremse, die somit auch kaum Platz verschwendet. Ein Fach, in dem man sein Handy ablegen kann (sofern es kein riesiges Teil ist) sowie die großen Getränkehalter fallen uns ebenfalls positiv auf.
Was uns aber wirklich überrascht hat, ist der Kofferraum. 375 Liter sind in der Kompaktklasse guter Durchschnitt, allerdings hilft die steile Heckscheibe beim Verladen größerer Gegenstände. Wir haben entgegen unserer Erwartungen einen Kinderwagen hineingebracht, auch wenn das sicher modellabhängig ist (also, vom Kinderwagen, nicht vom Lexus). Unter dem Gepäckraumboden gibt es übrigens noch ein großes Fach, damit kleinere Sachen in den Kurven nicht durch den Kofferraum schießen oder niemand sieht, dass man mal wieder einen Goldschatz transportieren muss.
Unser CT200h F Sport kostet 34.890 Euro Listenpreis; lobenswert sind hier die niedrigen 2 Prozent NoVA, die für die sauberen Motoren anfallen. Bei der Einstiegsversion Eco (28.990 Euro) fällt gar nur 1 Prozent auf. Und für diese Umweltfreundlichkeit hat der kleine Lexus bereits einige Auszeichnungen erhalten.