Coronavirus
"Covid22": Elite-Forscher warnt vor Supermutation
Sai Reddy von der Schweizer Eliteuni ETH warnt vor einer neuen Super-Mutation: "Covid-22 könnte noch schlimmer werden als das, was wir jetzt erleben."
Die Viruslast bei der Delta-Variante ist so groß, dass jeder Ungeimpfte ein potenzieller Superspreader ist. Das berichtet das Schweizer Online-Portal "20 Minuten" in Berufung auf eine neue Studie zum Coronavirus. Doch diese Tatsache sei noch nicht die größte Gefahr, sagte Forscher Sai Reddy von der "Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH)" in Zürich nun der Sonntagsausgabe der Schweizer Zeitung "Blick". Es könne sich eine neue Supervariante aus den bestehenden Varianten bilden: Beta aus Südafrika und Gamma aus Brasilien hätten Fluchtmutationen entwickelt, die den Antikörpern teilweise ausweichen könnten.
Delta sei zwar viel ansteckender, habe aber bis jetzt keine Fluchtmutationen gebildet. Doch die Entstehung einer Kombination sei unausweichlich, so Wissenschaftler Reddy. "Es ist die nächste Phase der Pandemie, wenn Beta oder Gamma infektiöser werden oder aber Delta Fluchtmutationen entwickelt. Das wird das große Problem des kommenden Jahres. Covid-22 könnte noch schlimmer werden als das, was wir jetzt erleben." Und weiter: "Wenn eine solche Variante auftaucht, müssen wir sie so früh wie möglich erkennen und die Impfstoffhersteller müssen die Vakzine rasch anpassen. Das Auftauchen dieser neuen Variante ist das große Risiko. Wir müssen uns darauf vorbereiten."
Kampf gegen Corona steht und fällt mit Impffortschritt
Doch bereits ein Blick auf den Herbst und Winter stimmt den ETH-Forscher skeptisch. Er rechnet gemäss der Zeitung mit sechs sehr harten Monaten, speziell in seinem Heimatland der Schweiz. Dort ist die Impfrate ähnlich wie in Österreich auf weiterhin niedrigen Niveau. Dazu Reddy: "Wenn die Impfrate nicht rasch steigt, können nur noch harte, einschränkende Maßnahmen Schlimmeres verhindern."
Doch auch wenn das Szenario eintrifft, dass sich mehr Leute impfen lassen, ist dies noch kein Sicherheitsgarant. Der Forscher ist sich sicher, dass eine neue Variante auftauchen wird, bei der man sich nicht nur auf die Impfung verlassen könne. Deshalb müsse sich die Bevölkerung in den nächsten Jahren auf mehrere Impfungen einstellen, die fortlaufend an neue Varianten angepasst würden.
Die Gesundheitsbehörden zählten auch am Sonntag mehr als 1.100 neu Corona-Fälle.