Weder Infektion noch Impfung

Coronavirus verursacht keine Fehlbildungen beim Baby

Forscher untersuchten das Risiko für schwere angeborene Anomalien nach einer Covid-Infektion.

Heute Life
Coronavirus verursacht keine Fehlbildungen beim Baby
Auch in der Schwangerschaft können werdende Mütter sich bedenkenlos gegen Corona impfen lassen.
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Weder eine COVID-19-Infektion noch die Corona-Impfung (während des ersten Trimesters der Schwangerschaft) verursachen angeborene Anomalien. Das zeigt eine neue Studie, die am 17. Juli im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde.

Maria C. Magnus vom Norwegian Institute of Public Health in Oslo und ihre Kollegen führten eine Studie mit 343.066 lebend geborenen Einzelkindern in Schweden, Dänemark und Norwegen durch. Sie untersuchten, ob es eine Verbindung zwischen einer Corona-Infektion – mit oder ohne Covid-Impfung – während des ersten Trimesters einer Schwangerschaft und schweren angeborenen Anomalien gibt. Das erste Trimester ist die Entwicklungsphase der Organe (Embryogenese). Diverse Stoffe können hier leicht Fehlbil­dungen auslösen.

"Keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko"

Die Forscher fanden heraus, dass insgesamt 5,2 Prozent der Kinder eine schwere angeborene Anomalie aufwiesen. Bei der Untersuchung des Risikos im Zusammenhang mit einer COVID-19-Infektion während des ersten Trimesters variierten die bereinigten Odds Ratios (95-Prozent-Konfidenzintervalle) zwischen 0,84 (0,51 bis 1,40) und 1,12 (0,68 bis 1,84) für Augenanomalien bzw. Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalte.

Das Risiko im Zusammenhang mit der COVID-19-Impfung während des ersten Trimesters lag zwischen 0,84 (0,31 bis 2,31) und 1,69 (0,76 bis 3,78) für Anomalien des Nervensystems bzw. für Bauchwanddefekte.

Für 10 von 11 Untergruppen von Anomalien lagen die Schätzungen unter 1,04, was auf keinen nennenswerten Anstieg des Risikos hindeutet. "Wir haben keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für angeborene Anomalien nach einer COVID-19-Infektion gefunden, aber neuere Varianten wurden nicht berücksichtigt", schreiben die Autoren. "Der derzeitige Kenntnisstand deutet jedoch darauf hin, dass die neuen Virusvarianten weniger schädlich sind."

Auf den Punkt gebracht

  • Eine neue Studie, veröffentlicht im New England Journal of Medicine, ergab, dass weder eine COVID-19-Infektion noch eine Impfung während des ersten Trimesters der Schwangerschaft mit angeborenen Anomalien beim Embryo in Verbindung gebracht werden können
  • Die prospektive Kohortenstudie mit über 300.000 lebend geborenen Einzelkindern in Schweden, Dänemark und Norwegen fand keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für schwere angeborene Anomalien nach einer COVID-19-Infektion
red
Akt.
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