Science

Das Coronavirus kann auch ungeborene Babys töten

Viele Schwangere zögern, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Sie sind auch nicht von der Impfpflicht betroffen. Dennoch wäre der Stich ratsam.

20 Minuten
Teilen
Auch ungeborene Babys können am Coronavirus sterben. (Symbolbild)
Auch ungeborene Babys können am Coronavirus sterben. (Symbolbild)
imago images/Westend61

Entgegen der Empfehlung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern warten einige Schwangere die Geburt ab, bevor sie sich gegen Covid-19 impfen lassen. Zu groß ist ihre Angst, dass die Impfung dem Ungeborenen schaden könnte. Dabei ist die Sorge nachweislich unbegründet – und das nicht impfen lassen potenziell gefährlich für das Ungeborene. Das zeigt eine aktuelle Studie aus den USA.

Für die im Fachjournal "Archives of Pathology & Laboratory Medicine" veröffentlichte Arbeit, hatte das Team um den Pathologen David Schwartz aus Atlanta in zwölf Ländern Plazenta- und Autopsiegewebe von 64 Totgeburten und vier Neugeborenen analysiert, die kurz nach der Geburt gestorben waren. In allen Fällen handelte es sich um die Kinder von ungeimpften Frauen, die sich während der Schwangerschaft mit Corona infiziert hatten.

Coronavirus zerstört die Plazenta

Dabei zeigte sich, dass das Virus nicht nur den Fötus selbst infizieren, sondern auch in die Plazenta eindringen und sie zerstören kann, was zum Tod des Fötus führen kann. "Die pathologischen Anomalien, aus denen sich die Sars-CoV-2-Plazentainfektion zusammensetzt, verursachen eine weit verbreitete und schwere Zerstörung der Plazenta, was zu einer verminderten Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Mutterkuchens führt." Bei infizierten Frauen führe dies zu Totgeburten, zitiert die Deutsche Presse-Agentur DPA aus der Studie.

Bei den untersuchten Proben waren im Schnitt 77,7 Prozent des Plazentagewebes geschädigt. Es ist unklar, ob auch Omikron-Infektionen das Risiko einer Totgeburt erhöhen. Die Studie wurde vor dem Auftreten der hochinfektiösen Variante durchgeführt.

Fachleute raten Schwangeren zur Impfung

Das Bundesamt für Gesundheit weist darauf hin, dass auch für die Schwangeren selbst das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf grösser ist, was wiederum "einen negativen Einfluss auf die Schwangerschaft sowie das ungeborene Kind haben kann." Darum wird die Impfung "allen Frauen ab zwölf Schwangerschaftswochen – das heißt: ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel – empfohlen." Sie sei aber grundsätzlich auch früher möglich.

Anders als bei der Infektion gibt es bei der Impfung "keinerlei Hinweise darauf, dass es zu Fehlbildungen kommen kann. Weder bei der Impfung, noch bei einer Covid-Infektion", erklärte Gabriella Stocker, stellvertretende Chefärztin Geburtshilfe am Stadtspital Zürich Triemli, gegenüber 20 Minuten. Da die Daten zur Impfung von Schwangeren und Stillenden mit den mRNA-Vakzinen am umfangreichsten seien, würden diese Impfstoffe empfohlen.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock