Coronavirus
Polizei-Einheit schritt ein! Outdoor-Selfies verboten
Die Bereitschaftseinheit der Wiener Polizei war heute mit 1.000 Polizistinnen und Polizisten im Wiener Stadtgebiet unterwegs, um auf die Einhaltung der Corona-Maßnahmen zu pochen. Outdoor-Selfies etwa sind nun tabu. 550 Anzeigen wurden schon gelegt.
Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein – und 18 Grad in Wien. Normalerweise würde nach langen Wintermonaten nun das ganz normale Leben wieder losgehen. Die Menschen würden spazieren gehen, auf Parkbankerln versuchen, eine gesunde Gesichtsfarbe aufzubauen – und das Leben genießen. Normalerweise.
Durch das in Österreich derzeit grassierende Coronavirus hat die Bundesregierung weitreichende Maßnahmen verfügt. Nur noch für das Allernötigste soll die Bevölkerung derzeit ihre Häuser und Wohnungen verlassen und einen Meter Abstand zu anderen halten.
Ausweise werden verlangt
Am Freitag kontrollierte die Wiener Polizei die Einhaltung der Corona-Verordnungen mit Nachdruck auf den Wiener Straßen. "Heute"-Fotografin Sabine Hertel war beim Stadtpark dabei, als die Bereitschaftseinheit auf Streife ging. Die Beamten kontrollierten etwa den Sicherheitsabstand zwischen Spaziergängern – und wiesen eine Frau, die in der Sonne saß und ein Buch las, darauf hin, dass die Zeit in der Öffentlichkeit auf ein Mindestmaß zu beschränken sei. Auch ein Pärchen, das zu knapp (1-Meter-Abstand ignoriert) auf einer Parkbank saß, musste sich ausweisen. Hintergrund: Nur Menschen, die unter einem Dach leben und dies glaubhaft versichern können, dürfen das Distanz-Gebot missachten.
Eine Verwarnung hagelte es auch für zwei junge Frauen, die sich eine WG teilen. Sie machten Selfies vor einem blühenden Kirschbaum im Park. "Dies ist derzeit nicht gestattet", hieß es seitens der Polizei gegenüber "Heute". Denn: "Bis auf absolut notwendige Wege beziehungsweise kurzes Frische-Luft-Schnappen – und dazu zählen Selfies explizit nicht – sollten die eigenen vier Wände derzeit nicht verlassen werden."
Schon 550 Strafen in Wien
Laut Auskunft der Polizei wurden wegen Verstößen und Uneinsichtigkeit bisher 550 Anzeigen in Wien gelegt. Österreichweit waren es schon 1.200. Der Strafrahmen reicht bis zu 3.600 Euro. Polizeichef Gerald Pürstl sagte in der ZiB 2, dass der Betrag einkommensabhängig festgelegt wird und man derzeit mit Höhen im Hundert-Euro-Bereich rechnen müsse.