Kunden stinksauer
Corona-Welle voll da – jetzt fahren sogar weniger Öffis
Der Ärger ist groß: Grippe und Corona machen den Öffi-Fahrern in Linz einen dicken Strich durch die Rechnung. Auf Social Media gehen die Wogen hoch
Die Nachricht der Linz AG Linien vor rund eineinhalb Monaten kam überraschend: Sie stellten den Betrieb von Bus und Bim auf einen "angepassten Sonderfahrplan" um. Im gesamten Netz wurden die Intervalle teilweise gedehnt. Konkret bedeutet das: Es fahren bis auf Weiteres weniger Verkehrsmittel.
Das Unternehmen begründete die Einschnitte mit aktuell vielen Krankenständen. Mehrere Beschäftigte würden an Grippe leiden. Die Zahl habe sich zuletzt sukzessive erhöht.
"Kein Vergüngen"
Jetzt reicht es vielen Fahrgästen: "Es ist derzeit kein Vergnügen, öffentlich unterwegs zu sein", schreibt eine verärgerte Kundin auf Facebook. Was sie besonders aufregt: Schon beim Einsteigen im nördlich der Donau gelegenen Stadtteil Dornach sei die Straßenbahn Richtung City so voll, "dass man sich nur noch hineinquetschen kann".
Die Frau wettert gegen die Durchsagen, die an den Haltestellen ertönen: "Um die Pünktlichkeit zu gewährleisten, bitten wir Sie, den Eingangsbereich freizuhalten." In der Zeit vor dem adaptierten Fahrplan hätte man einfach auf die nächste Bim gewartet und wäre immer noch zum Termin zurecht gekommen, meint sie. "Leider funktioniert das derzeit überhaupt nicht."
"Besser zahlen"
Der Post hat zahlreiche erboste Kommentare geerntet: "Ja, der Personalmangel ist eklatant", so eine Userin. "Vielleicht sollte man besser zahlen, dann finden sich auch Fahrer*innen." Und eine andere: In der Corona-Zeit seien systematisch Mitarbeiter abgebaut und natürliche Abgänge nicht nachbesetzt worden. "Das fehlt jetzt an allen Ecken und Enden."
Gute Nachricht
Schließlich meldete sich die zuständige Linz AG mit einer guten Nachricht: Ab Sonntag sollen die betroffenen Linien wieder im Normalfahrplan unterwegs sein. Lediglich einzelne darüber hinausgehende Einschubfahrten zu Spitzenzeiten könnten vorläufig nicht durchgängig angeboten werden, hieß es in einer Presseaussendung. Das Unternehmen dank "allen Fahrgästen für ihr entgegengebrachtes Verständnis".