Coronavirus

Corona-Welle – Experte sagt, was uns im Sommer erwartet

Österreich steht im Sommer eine neue Corona-Welle bevor. Experte Peter Klimek erklärt im "Heute"-Talk, warum die Neuinfektionen so stark ansteigen.

Stefanie Riegler
Teilen
Wie Peter Klimek erklärt, werden die Corona-Zahlen in diesem Sommer deutlich ansteigen.
Wie Peter Klimek erklärt, werden die Corona-Zahlen in diesem Sommer deutlich ansteigen.
Clemens Fabry / Die Presse / picturedesk.com, APA / Hans Punz

Die Corona-Zahlen gehen in Österreich wieder steil in die Höhe. Am Mittwoch meldeten die Behörden 6.869 Neuinfektionen. Innerhalb einer Woche haben sich die Fälle somit mehr als verdoppelt.

Wie Komplexitätsforscher Peter Klimek von der MedUni Wien gegenüber "Heute" erklärt, wird sich der Anstieg in den nächsten Wochen fortsetzen. "Der Grund für die steigenden Zahlen sind die neuen Varianten BA.4 und BA.5. Diese Fälle verdoppeln sich jede Woche. Derzeit machen die Varianten einen Anteil von 30 Prozent aus. Aber sie werden wohl nächste Woche schon dominant sein", so der Experte.

Welle im Sommer etwas niedriger

Laut seinen Einschätzungen ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die kommende Sommerwelle so hoch ausfällt wie jene damals im März mit der BA.2-Variante, wo es rund 50.000 Neuinfektionen pro Tag gab. "Wir werden aber auf jeden Fall wieder positive Fälle im Zehntausender-Bereich haben", prognostiziert Klimek.

Zudem ist der Effekt der Saisonalität laut dem Experten aufgehoben, da BA.5 noch viel ansteckender ist, als alle anderen Varianten. Ein weiterer Grund für die steigenden Zahlen ist der Verlust der Immunisierung in der Bevölkerung, schließlich liegt die dritte Impfung bei einem Großteil schon mehrere Monate zurück.

Fälle nach Reisen steigen wieder an

Auch die Reise-assoziierten Fälle steigen derzeit wieder an. So haben Urlaube rund um Pfingsten und die Fenstertage, aber auch Großevents wie das Nova Rock und die Regenbogenparade in Wien zum Infektionsgeschehen beigetragen.

Die Bevölkerungsgruppe mit einer Hybridimmunisierung (mehrfach geimpft und genesen) weist derzeit die niedrigste Inzidenz auf. "Es hängt aber davon ab, mit welcher Variante man infiziert war", betont Klimek. 

Grüner Pass nicht mehr notwendig

Der Grüne Pass ist seiner Meinung nach aber Geschichte: "Den wird man für einen Besuch im Restaurant nicht mehr vorweisen müssen. Die Maßnahme war damals in der Delta-Welle sinnvoll, als Geimpfte viel weniger zum Infektionsgeschehen beigetragen haben, aber nun ist die Situation viel komplizierter und Geimpfte können das Virus genauso weitergeben."

Auch das Testen müsse man diversifizierter betrachten. Ein wöchentlicher Schultest habe etwa nur wenig Aussagekraft. Der Komplexitätsforscher plädiert dazu, die vulnerablen Gruppen in den Fokus zu nehmen, also ältere Menschen und jene mit Vorerkrankungen: "Das sind insgesamt zwei Millionen Menschen in Österreich. Hier sollte man in Pflegeheimen verstärkt auf Tests setzen."

Was die Maskenpflicht betrifft, meint Klimek, dass man nicht immer auf politische Vorgaben warten und mehr Eigenverantwortung übernehmen sollte. "Die Maske ist epidemiologisch sinnvoll und kostet nichts."

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock