Coronavirus

"Schwurbler" in der Innenstadt – das sind die Hotspots

Die Corona-Maßnahmengegner machen am Samstagnachmittag wieder ihrem Ärger Luft. Die Polizei steht wieder im Großeinsatz in der gesamten Innenstadt. 

Nikolaus Pichler
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    Die Corona-Maßnahmengegner gehen seit 11 Uhr wieder auf die Straße.
    Die Corona-Maßnahmengegner gehen seit 11 Uhr wieder auf die Straße.
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    Helikopter kreisen heute wieder über der Wiener Innenstadt. Den die Szene der Corona-Maßnahmengegner geht am Samstag erneut auf die Straße. Die Polizei rechnet in der gesamten Inneren Stadt mit Verkehrsbehinderungen. Hotspots laut den Beamten: Der Heldenplatz, der Maria Theresien-Platz, die Ringstraße, der Franz-Josefs-Kai sowie der Sigmund-Freud-Park. 

    Unter dem Motto "Für die Freiheit" machen die Maßnahmengegner seit 11 Uhr ihrem Ärger Luft. Dabei scheuen sich die Teilnehmer der Demo auch nicht, sich selbst als Schwurbler zu bezeichnen, wie auf einem Leser-Video von der Demo zu hören ist. Die Landespolizeidirektion Wien rechnet noch bis 20 Uhr mit Verkehrsbehinderungen. Konkrete Infos zu den Teilnehmer-Zahlen liegen aktuell noch nicht vor. 

    Kurz nach 15 Uhr zogen die Demonstranten beim Stubenring vorbei. Laut einem Twitter-Account verlief der Protestzug bisher ruhig. Gegen 16 Uhr soll es beim Schwedenplatz zu einer Festnahme gekommen sein. Eine Bestätigung von der Polizei steht jedoch noch aus.

    Mehr als 1.600 Anzeigen bei Impfgegner-Autokorso

    Erst am Freitag kam es in Wien zu einer Protestveranstaltung. Dabei zogen Impfgegner bei einem Autokorso durch die Stadt. Bei dem untersagten Autokorso von Corona-Maßnahmengegnern Freitagnachmittag in Wien hat es 1.605 Anzeigen, 41 Organmandaten, drei Kennzeichenabnahmen und zwei Führerscheinabnahmen gegeben, teilte die Polizei am Samstag mit. Der Autokorso war wegen Abgas- und Lärmbelastung sowie Blockade-Ankündigungen untersagt worden, tausende Pkws und Lkws waren trotzdem vor allem auf der Ringstraße unterwegs gewesen und machten durch Hupen und Transparente auf sich aufmerksam.

    Videos auf Twitter zeigten, wie Fahrzeuge hupend oder mit Österreich-Fahnen bestückt, direkt an Polizisten vorbeifuhren. Neben der Untersagung der Veranstaltung gilt in Wien auch ein generelles Hupverbot. Deswegen kam es auch zu den tausenden Anzeigen. Die Polizei hatte die Versammlung wegen der Emissions- und Lärmbelastung, aber auch aus Sorge vor einer Totalblockade des Verkehrs nicht zugelassen.

    Impfgegner nahmen sich Kanada-Trucker zum Vorbild

    Bereits am Vormittag begannen die Wiener Einsatzkräfte, mit Unterstützung von Polizeidienststellen in anderen Bundesländern, mit schwerpunktmäßigen Verkehrskontrollen an den Zufahrtsstrecken nach Wien als auch im Stadtgebiet selbst. Durch diese zahlreichen und umfangreichen Kontrollen sei ein geschlossenes Anreisen von offensichtlich organisierten Fahrzeugkonvois verhindert worden.

    Am Nachmittag bewegten sich zwar diverse Fahrzeugkolonnen aus Pkws, Lkws und Wohnmobilen entlang des Rings, doch durch die zahlreichen Verkehrskontrollen und weiteren Maßnahmen der Polizei sei eine Blockade des Straßenverkehrs verhindert worden. Es habe nur temporäre Verkehrsbeeinträchtigungen gegeben, teilte die Polizei mit.

    Vorbild des Wiener Korsos waren offenbar kanadische Trucker-Proteste. Die Stadtverwaltung der kanadischen Hauptstadt Ottawa musste wegen der Straßenblockaden mit riesigen Trucks inzwischen den Ausnahmezustand ausrufen. Der sogenannte Freiheitskonvoi der Lkw-Fahrer begann aus Protest gegen die Impfpflicht bei Grenzübertritten, die Mitte Jänner von Kanada und den USA eingeführt worden war. Ungeimpfte kanadische Lkw-Fahrer müssen demnach bei Rückkehr aus den USA in eine 14-tägige Quarantäne, US-Fahrer ohne Impfung dürfen gar nicht ins Land.

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