Ab 1. Oktober

Corona-Tests jetzt wieder gratis – aber nicht für alle

Die Neuinfektionen steigen sprunghaft an, die Nachfrage nach kostenlosen Corona-Tests ebenso. Was sich ab heute nun ändert.

Heute Life
Corona-Tests jetzt wieder gratis – aber nicht für alle
Die Zahl der Covid-19-Erkrankten nimmt derzeit wieder stark zu.
Getty Images (Symbolbild)

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in letzter Zeit wieder sprunghaft angestiegen. Experten rechnen in diesem Jahr gar schon im Oktober mit einer neuen Welle. Masken und regelmäßiges Händewaschen seien ein probates Mittel, sich vor Ansteckungen zu schützen und eine Weiterverbreitung der Viren und Erreger so gut wie möglich zu vermeiden.

Auch die Nachfrage nach Corona-Tests wird bzw. wurde zuletzt wieder lauter. Seit April übernimmt die Sozialversicherung dafür jedoch nicht mehr die Kosten. Das wird sich nun jedoch ändern – wenn auch nicht für alle.

Zu Corona-Zeiten wurde die 7-Tage-Inzidenz allgemein bekannt – also die Zahl der positiven Fälle pro 100.000 Menschen. Diese scheint aktuell erst einmal sehr unverdächtig: Sie beträgt 0,3 für Österreich (Stand: 16. September). Extrem niedrige Werte im Vergleich zu den Spitzen während der Pandemie.

Doch die Zahl sagt im Prinzip nichts aus: Es wird kaum noch getestet, selbst in Arztpraxen nicht. Verlässlicher ist die geschätzte Inzidenz, für die Forschende zum Beispiel Abwasserwerte untersuchen.

"Die aktuellen Werte aus der Covid-Abwassertestung sind nicht gerade erfreulich", so Statistiker Erich Neuwirth, der auf Covidanalysen.at regelmäßig einen genauen Corona-Einblick gibt. Bereits seit Juli steigen die Corona-Zahlen wieder, doch jetzt wird die Kurve des österreichischen Abwassermonitorings deutlich steiler. "Wir haben bereits jetzt ein Drittel vom Peak der stärksten Coronawelle, seit es Abwasserwerte gibt, erreicht", erklärt der Universitätsprofessor gegenüber "Heute".

Besonders alarmierend sind die Kurven in Wien, Kärnten und Vorarlberg – siehe Grafik:

<strong>Abwassermonitoring</strong>: Bundesländer in den vergangenen drei Monaten.
Abwassermonitoring: Bundesländer in den vergangenen drei Monaten.

In den meisten europäischen Ländern dominiert derzeit die Coronavirus-Variante KP.3 das Infektionsgeschehen. Österreich stellt hier keine Ausnahme dar. Diese Variante, die zur Omikron-Familie gehört, löst ähnliche Symptome aus wie ihre Vorgängerinnen: Schnupfen, Halsweh, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Husten, Fieber.

Wer sich kostenlos testen lassen kann

Ab 1. Oktober können Ärzte nun auch wieder kostenlose Corona-Tests für Risikopatienten anbieten. Denn nur ein positiver Test ist aktuell Voraussetzung, dass das teure Medikament Paxlovid, welches einen schweren Verlauf ersparen und auch die Wahrscheinlichkeit für Long Covid reduzieren kann, von der Krankenkasse übernommen und verschrieben wird.

Das Gesundheitsministerium führt als Risikogruppe Personen im erhöhten Alter (laut Sozialversicherung ab 60 Jahren), Personen mit chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes, Personen mit Übergewicht und Personen mit Erkrankungen beziehungsweise Menschen, die Medikamente einnehmen, die das Immunsystem beeinflussen, an. Im Einzelfall sei es "eine ärztliche Entscheidung, ob eine Person der Risikogruppe angehört.

Nicht-Risikopatienten müssen für die Kosten ihres Corona-Tests, egal ob mit oder ohne Symptome, weiterhin selbst aufkommen. Laut dem Verbrauchermagazin "Konsument" kosten die Einzeltests im Durchschnitt 2,87 Euro, für ein 5er-Set müssen Konsumenten durchschnittlich 10,63 Euro bezahlen.

Diese Storys solltest du am Donnerstag, 21. November, gelesen haben

Auf den Punkt gebracht

  • Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Österreich steigt wieder an, und Experten erwarten eine neue Welle im Oktober
  • Ab Oktober werden kostenlose Corona-Tests für Risikopatienten wieder angeboten, während Nicht-Risikopatienten weiterhin die Kosten selbst tragen müssen
red
Akt.
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