Österreich-News
Corona, Steuern, Sterbehilfe – was 2022 alles neu wird
Das Jahr 2022 steht vor der Tür, schon bald ist 2021 Vergangenheit. Das neue Jahr bringt – neben der Änderung der letzten Ziffer – diverse Neuerungen.
Die wohl wichtigste und kontroverseste Änderung ist die Corona-Impfpflicht, die mit Anfang Februar in Kraft tritt. Von dieser Maßnahme betroffen sind alle Personen ab dem 14. Lebensjahr, die in Österreich einen Wohnsitz haben oder über eine Hauptwohnsitzbestätigung verfügen.
Omikron, Omikron, Omikron
Wenn man sich die Zahlen in Dänemark und Großbritannien ansieht, kann man bereits ahnen, was Österreich erwartet. Da auch bei uns die Neuinfektionen wieder nach oben gehen und Experten den Jahreswechsel als "markanten Wendepunkt in der Infektionskurve" sehen, kann man das böse L-Wort nicht ausschließen. Fix ist: Mit 2022 starten wir ins bereits dritte Corona-Jahr.
"Hacklerregelung" fällt, Frühstarterbonus kommt
Die zu erwartende Inflation lässt kommendes Jahr die Gehälter ordentlich steigen, die Steigerung beträgt durchschnittlich drei Prozent – bei den Pensionen ist das die Obergrenze. Die abschlagsfreie Frühpension – auch als "Hacklerregelung" bekannt – fällt und wird vom sogenannten Frühstarterbonus ersetzt. Auch das Pflegegeld wird inflationsbedingt angepasst, mit 1,8 Prozent.
Einstieg in die Ökologisierung der Steuern
2022 beginnt auch die lange versprochene Steuerökologisierung. Ab 1. Juli kommt der zusätzliche CO2-Preis, womit klimaschädliche Energieträger teurer werden. Die Einnahmen werden dann als Klimabonus zurückverteilt. Den Klimabonus, der sich aus einem Sockelbetrag von 100 Euro und einem Regionalausgleich zwischen 33 und 100 Euro zusammensetzt, sollen außerdem alle natürlichen Personen erhalten.
Die CO2-Abgabe bewirkt, dass mit fossiler Energie betriebenes Autofahren teurer wird, dazu kommen Verschärfungen bei der Normverbrauchabgabe (NOVA), motorbezogener Versicherungssteuer und bei der Privatnutzung von Firmenautos. Außerdem kommt der digitale Führerschein und fast ganz Wien wird ab 1. März zur Kurzparkzone. Auf der anderen Seite wird der Nah- und Regionalverkehr ausgebaut und es kommen mehr Nachtzugverbindungen, wie etwa nach Paris, dazu.
Sterbeverfügung ab 2022 möglich
Eine wichtige Neuerung im Jahr 2022 ist die Möglichkeit des assistierten Suizids für schwer beziehungsweise unheilbar kranke Menschen. Eine sogenannte Sterbeverfügung kann unter strengen Voraussetzungen errichtet werden, mit der man Zugang zu einem letalen Präparat erhält. Die aktive Sterbehilfe, bei der ein Patient ausdrücklich nach seiner Tötung verlangt, wird es nach wie vor nicht geben.
Änderungen im Bildungsbereich
Auch an Schulen kommt es im neuen Jahr zu einigen Änderungen. Zusätzlich zu den verteilten Laptops und Tablets wird das Pflichtfach "Digitale Grundbildung" eingeführt. Das Abmelden des eigenen Kindes von der Schule wird schwerer, Brennpunktschulen werden mehr Budget zur Verfügung haben und die Sommerschule steht künftig auch Schülern ohne Förderbedarf offen. Im neuen Jahr müssen Studienanfänger eine Mindeststudienleistung nachweisen.
Bundespräsidentenwahl im November
Politisch wird das Jahr 2022 wohl von der Bundespräsidentenwahl im Herbst geprägt. Bisher hat nur Bierpartei-Chef Marco Pogo als Einziger seine Kandidatur bestätigt, weitere Kandidaten stehen noch aus. Aktueller Bundespräsident ist Alexander Van der Bellen, ob er bei der Wahl im November jedoch erneut antritt, ist noch nicht bekannt.
Fußball-Weltmeisterschaft im Spätherbst
Eine Fußball-Weltmeisterschaft findet 2022 erstmals nicht im Sommer, sondern im Spätherbst statt. Die Sommerhitze im Austragungsland Katar macht Spiele im Juni und Juli unmöglich. Anstoß der WM ist am 21. November, das Finale steigt vier Wochen später am 18. Dezember (4. Advent). Ob auch Österreich am Start sein wird, entscheidet sich erst im Playoff im März.