Corona-Panne – 1.200 Personen einfach nicht getestet

Das Prozedere ist eigentlich ganz simpel: Die zuständigen Behörden melden Corona-Verdachtsfälle dem Roten Kreuz, dieses kontaktiert dann die betreffenden Personen und fordert sie zu einer Virus-Testung auf. Eigentlich, denn genau das blieb in Kärnten zwei Tage lang komplett aus. Das Rote Kreuz erhielt am 1. und 2. Jänner keinerlei Verdachtsfallmeldungen, obwohl die Behörden rund 1.200 Verdachtsfälle ermittelt haben. Ergo: Kein einziger davon wurde getestet.

Der Grund war laut dem Land Kärnten ein "Fehler im Microsoft Exchange-Server, der seit dem Jahreswechsel dafür sorgt, dass keine E-Mails mehr zugestellt werden können". "Wir bedauern die Unannehmlichkeiten sehr. Es handelt sich aber um ein weltweites Problem, an dessen Behebung alle Verantwortlichen sofort bei Bekanntwerden erfolgreich gearbeitet haben", so Gerd Kurath, Leiter des Landespressedienstes. Das Problem sei mittlerweile gelöst worden, heißt es.

"Werden schnellstmöglich abgearbeitet"

Durch den Mail-Fehler blieben die Listen mit den Verdachtsfällen im Postausgang hängen, eine Fehlermeldung gab es nicht. "Dadurch erfolgte aber auch keine Einladung zum Test", heißt es vom Land Kärnten. Und: "Etwa 1.200 Verdachtsfälle haben daher am Wochenende vergeblich auf eine Aufforderung zum Test gewartet. Wir bitten alle Betroffenen um Entschuldigung und um noch etwas Geduld", so Kurath. "Die gemeldeten Verdachtsfalltestungen werden schnellstmöglich abgearbeitet."

Die Befürchtung: dass sich Hunderte Omikron-Fälle unter den Verdachtspersonen befinden könnten. In der Kalenderwoche 52 wurden in Österreich erstmals mehr Omikron- als Delta-Fälle bei Corona-Infizierten festgestellt. 2.915 Delta-Infizierte wurden in der letzten Woche des Jahres 2021 erfasst, dem gegenüber stehen 4.360 Omikron-Fälle, berichtet AGES am Montag. Damit startet das Jahr 2022 mit einer in kürzester Zeit dominant gewordenen Omikron-Vorherrschaft.