Coronavirus
Corona-Kommission enthüllt heftige neue Prognose
Schon nächste Woche wird in ganz Österreich die kritische Auslastungsgrenze auf den Intensivstationen erreicht, warnt die Corona-Kommission.
Das aktuelle Lagebild des Corona-Krisenstabs zeichnet ein verheerendes Bild. Aktuell liegen 2.634 Personen in Folge einer Corona-Erkrankung im Krankenhaus, 578 davon müssen auf der Intensivstation behandelt werden. Letztere sind in Salzburg bereits komplett voll, vier Patienten mussten nach Wien überstellt werden.
Salzburg überlastet – Wien nimmt Intensiv-Patienten auf >>
Dass der Belag gerade nicht so rasant ansteigt wie noch vor wenigen Wochen wird zu einem guten Teil auch daran liegen, dass deutlich mehr Menschen als damals jeden Tag den Kampf gegen die Krankheit verlieren und sterben. Von Sonntag auf Montag gab es ganze 72 Todesfälle, von Dienstag auf Mittwoch wieder 66.
Hammer-Prognose
Laut der aktuellen Prognose wird sich die Lage aber schon bald deutlich verschärfen. Voraussichtlich werden am 1. Dezember 744 Menschen auf den Intensivstationen behandelt werden müssen.
Im weniger wahrscheinlichen Worst Case droht gar eine Auslastung von über 900. Das Systemrisiko, dass bei einer Auslastung von 33 Prozent (700 Betten) liegt, sollte also jedenfalls überschritten werden. Auf den Normalstationen wird ein Anstieg des Belages auf 3.212 erwartet.
Einige Länder am Limit
Schon jetzt liegt die Auslastung in vielen Bundesländern über jener Grenze von 33 Prozent an mit Coronapatienten belegten Betten. In Oberösterreich (123 Corona-Intensivpatienten, 104 reguläre Intensivpatienten) und Salzburg (50 bzw. 62) liegt man bei genau 37 Prozent Auslastung. Niederösterreich liegt bei genau 33 Prozent, Vorarlberg mit 31 noch knapp darunter. Auf die gesamte Republik gerechnet sind aktuell 28 Prozent aller Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt.
Die Überschreitung der 33-Prozent-Auslastungsgrenze ist am 1. Dezember somit in allen Bundesländern möglich. Am geringsten ist die Wahrscheinlichkeit in der Steiermark (fünf Prozent) und am höchsten in Oberösterreich (90 Prozent).
"Aufgrund des Zeitverzugs zwischen Infektionserwerb und Hospitalisierung ist jedoch in den nächsten 14 Tagen noch nicht mit einer Entspannung in den Spitälern zu rechnen und ein weiterer Anstieg des ICU-Belags wahrscheinlich", heißt es dazu zusammenfassend aus dem Prognose-Konsortium.