Coronavirus

Spitäler voll – Erster Experte packt über Triagen aus

Die Zahl der Neuinfektionen in Österreich ist durch den Lockdown deutlich gesunken, doch in den Krankenhäusern ist davon noch nichts zu spüren.

André Wilding
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Die Lage in den Corona-Intensivstationen bleibt angespannt
Die Lage in den Corona-Intensivstationen bleibt angespannt
TIROL KLINIKEN / APA / picturedesk.com

Seit dem Lockdown sind die Corona-Fälle in Österreich rapide nach unten gegangen – so lag die Zahl der Neuinfektionen etwa am gestrigen Sonntag bei exakt 5.192 Fällen, vor einer Woche waren es mit einem Wert von 10.478 Fällen noch doppelt so viele gewesen.

Die Virus-Situation im Land hat sich also wieder etwas entspannt, zumindest mit Blick auf die Neuinfektionen. Denn auf die Spitäler und die zu behandelten Corona-Patienten haben der Lockdown und die sinkenden Infektionszahlen noch keine große Auswirkung gehabt.

Über 3.000 Corona-Patienten im Spital

Laut dem Bundesministerium für Inneres befinden sich derzeit (Stand 5. Dezember) insgesamt 3.029 Personen aufgrund des Coronavirus in krankenhäuslicher Behandlung, davon werden 651 Erkrankte auf Intensivstationen betreut. Der Höhepunkt dürfte damit aber erreicht sein.

"Wir rechnen damit, dass wir in einer Woche wahrscheinlich schon einen Effekt merken und die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen nach unten geht", sagt Walter Hasibeder, Präsident der Intensivmediziner gegenüber Ö1. In den beiden Bundesländern Oberösterreich und Salzburg sei die Lage aber noch sehr angespannt.

So müssten etwa nach wie vor viele Operationen verschoben werden und Krebspatienten bekommen teilweise nicht die Versorgung, die sie eigentlich brauchen würden. "Von einem Krankenhaus in Oberösterreich weiß ich, dass sie Triage-Teams gebildet haben", so Hasibeder zu Ö1.

Triage-Teams reihen Patienten

Diese Teams würden eine Reihung für Patienten machen, die onkologische Operationen zugeführt werden. "Ein zweites Triage-Team sitzt in der Notaufnahme und entscheidet, wenn ein Intensivplatz frei wird, welcher Patient diesen bekommt", erklärt der Intensivmediziner weiter.

Eine Entspannung werde es laut Hasibeder erst dann geben, wenn nur mehr zehn Prozent der Intensivplätze mit Corona-Patienten belegt sind. Derzeit ist man davon aber noch weit entfernt, aktuell sind es nämlich noch 30 Prozent.

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