Corona-Explosion am Balkan – Angst vor Reise-Lockdown

Die Corona-Lage in Österreich eskaliert seit einigen Tagen. Am Wochenende wurde ein neues Allzeithoch der täglich verzeichneten Neuinfektionen gemeldet. Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat die Regierung eine strenge 2G-Regel für das gesamte Land beschlossen. In Kraft getreten ist diese bereits am Montag. Entsprechend der Regelung dürfen Ungeimpfte nun nicht mehr in die Gastronomie, zum Friseur und Co. 

Eine ähnliche Situation wie in Österreich ist aber auch in weiteren Ländern Zentraleuropas zu beobachten, so etwa in Deutschland. Hier kam es zuletzt zu einem abrupten Anstieg der Neuinfektionen. Mehr dazu hier >>

Einzig der Süd-Westen Europas, wo eine hohe Durchimpfungsrate erreicht wurde, zeigt aktuell fallende Fallzahlen auf.

Auch in Osteuropa spitzt sich die Lage mit der kühleren Jahreszeit zunehmend zu. Hier ist die Durchimpfungsrate vergleichsweise sehr niedrig. Schon seit dem Sommer sind in osteuropäischen Ländern kontinuierlich wieder steigende Zahlen zu beobachten. Die 7-Tages-Inzidenzen reichen hier von 130 bis hin zu mittlerweile fast 1.000 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Im Raum stehen nun neuerlich Reisewarnungen, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen.

Slowenien

In Slowenien etwa liegt die 7-Tages-Inzidenz mit Stand 8. November bei 968,3, bei einer Einwohnerzahl von knapp 2,1 Millionen. Die Durchimpfungsrate (vollständig immunisiert) liegt bei 54,08 Prozent. Bisher wurden beim Österreich-Nachbarn 4.830 mit Corona in Zusammenhang stehenden Todesfälle registriert.

Zuletzt vermeldeten die slowenischen Behörden 2.319 Neuinfektionen binnen 24 Stunden (Stand 8.11.). Im Krankenhaus werden aktuell 577 Patienten behandelt, auf den Intensivstationen befinden sich 138 Corona-Infizierte. 

Serbien

Auch in Serbien steigen die Corona-Zahlen massiv an. Hier wurden in den vergangenen 24 Stunden 3.888 neue Fälle registriert. Die 7-Tage-Inzidenz liegt hier mittlerweile bei 583,0. Die Zahl der seit Ausbruch verzeichneten Corona-Todesfälle beträgt 10.405. Das Westbalkan-Land zählt fast 7 Millionen Einwohner, vollständig geimpft sind hiervon 43,72 Prozent.

Besonders dramatisch ist die Lage in den Krankenhäusern: 6.666 Menschen müssen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden. 266 befinden sich auf der Intensivstation (Stand 7.11.). Am Montag vermeldeten die Behörden einen Anstieg um weitere 5.753 Neuinfektionen. 

Kroatien

Ähnlich schlimm ist die Lage in Kroatien. Hier gab es zuletzt einen Anstieg von 4.159 neuen Corona-Fällen. Die 7-Tages-Inzidenz beträgt hier mittlerweile 759,0. Die Impfquote (vollständig immunisiert) beträgt 44,5 Prozent. An oder mit Corona verstorben sind hier 9.500 Menschen. Wegen einer Corona-Infektion bedürfen 1.848 Menschen einer krankenhäuslichen Betreuung, 248 davon befinden sich auf der Intensivstation. (Stand 8.11.)

Montenegro 

Die 7-Tages-Inzidenz in Montenegro beträgt aktuell 679,1. Zuletzt wurden binnen eines Tages 552 Neuinfektionen vermeldet, wobei das Land knapp 630.000 Einwohner zählt. Bisher wurden 2.148 mit Corona in Zusammenhang stehende Todesfälle registriert.

Bosnien & Herzegowina 

Bosnien und Herzegowina zählt fast 3,3 Millionen Einwohner – hiervon vollständig geimpft sind 20,9 Prozent (Stand 31.10). Die 7-Tage-Inzidenz liegt hier aktuell bei 142,3. Zuletzt vermeldeten die Behörden des Landes 313 neue Corona-Fälle (Stand 7.11.). Die mit Corona in Zusammenhang stehenden Todesfälle belaufen sich auf 11.717. 

Nordmazedonien

In dem knapp 2,1 Millionen Einwohner zählenden Nordmazedonien registrierten die Behörden zuletzt 454 neue Corona-Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 169,2 (Stand 8.11.). Bislang sind 7.232 Menschen an oder mit Corona verstorben. Vollständig geimpft wurden hier bislang 37,38 Prozent der impfbaren Bevölkerung. 

Albanien

Bei einer Einwohnerzahl von knapp 2,9 Millionen wurden in Albanien zuletzt 1.131 Neuinfektionen vermeldet. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 133,1 (Stand 8.11.). An oder mit Corona verstorben sind 2.955 Menschen. Vollständig gegen das Coronavirus geimpft wurden hier bisher 31,28 Prozent der impfbaren Bevölkerung (Stand 3.11.).

Angesichts der sich immer weiter zuspitzenden Lage, sowohl in Österreich als auch in anderen Teilen Europas, kommt die Frage nach Reisewarnungen auf. Derzeit befinden sich von den oben aufgelisteten Ländern lediglich Kroatien und Slowenien auf der Liste jener Länder, aus denen eine auflagenfreie Einreise – unter Einhaltung der 3G-Regel – möglich ist. 

Im Falle der restlichen Länder muss bei Einreise ein 10-tägige Quarantäne angetreten werden, wobei ein Freitesten ab dem fünften Tag möglich ist. Ausgenommen von dieser Regel sind geimpfte und genesene Personen.