Coronavirus

Experte zu Omikron-Welle: "Bald Feldbetten aufstellen"

Der Molekularbiologe Ulrich Elling geht mit der Regierung hart ins Gericht. Sie hätte die Omikron-Krisenbewältigung wieder einmal verschlafen.

Jochen Dobnik
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Der Molekularbiologe Ulrich Elling übt heftige Kritik an der Gecko-Kommission und warnt vor einer Schulöffnung am 10. Jänner.
Der Molekularbiologe Ulrich Elling übt heftige Kritik an der Gecko-Kommission und warnt vor einer Schulöffnung am 10. Jänner.
Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk.com, ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

"Bei der Dynamik, die Omikron entfaltet, müssen wir mehr denn je bremsen, bevor es zu spät ist", mahnt der Molekularbiologe Ulrich Elling im Interview mit dem "Kurier". Die Politik haben "wieder viel zu langsam" reagiert. Man habe bei der Delta-Welle "hoffentlich gelernt, dass der Blick auf die Intensivstationen ein Fahren mit dem Blick in den Rückspiegel ist", so der Experte vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der ÖAW Vienna Biocenter (VBC), der drängt: "Das ist mit Omikron indiskutabel."

Was macht eigentlich Gecko?

Trotz der Gecko-Kommission sei die Vorgangsweise in der Pandemie nicht transparent. Auch Elling wüsste nicht genau, was in der Gecko läuft. "Für mich ist das jetzt noch ein Hinterzimmer-Debattierklub. Wir stehen vor der Entscheidung: Bremsen wir die Omikron-Welle jetzt oder bremsen wir sie nicht?"

Sollte man sich dazu durchringen, die neue Variante des Coronavirus einfach laufen zu lassen, werde man im Messezentrum Feldbetten aufstellen müssen, um alle, die parallel krank sind, zu versorgen, erwartet Elling. Es müsse daher jetzt eine Strategie definiert werden, "bevor wir wohl im Jänner noch die 50.000er-Marke knacken". Die gute Nachricht: Omikron spricht bei einer Bremsung viel schneller an als Delta.

"Wenn Schulen öffnen, zündet Omikron durch"

Was den Schulstart am 10. Jänner betrifft, merkt der Experte an: "Wenn sich die Kinder in der Schule treffen, zündet Omikron durch." Bei diesem kurzen Intervall müsste man jeden Tag einen PCR-Test machen, so Elling: "Aber wir brauchen die Schulen möglicherweise nicht mehr schließen, wenn die Intensivstationen voll sind, denn dann sind die Jungen schon durchseucht. Denn das Virus startet bei den Jungen und frisst sich dann zu den älteren Altersgruppen durch".

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com