Coronavirus
Corona-Experte macht jetzt harte Omikron-Ansage
Die Omikron-Variante ist weiter auf dem Vormarsch – und ein Ende ist offenbar nicht in Sicht. Deutschlands Gesundheitsminister lässt nun aufhorchen.
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet mit noch stärker steigenden Infektionszahlen, setzt aber auf eine Eindämmung durch weitere Alltagsbeschränkungen und mehr Impfungen gegen das Coronavirus. Die Strategie sei, die Omikron-Welle zu verlangsamen und zu strecken und in dieser Periode so viele Menschen wie möglich zu boostern. Es müssten mehr Menschen mit Infektionen versorgt werden, Krankenhäuser würden stärker belastet werden.
"Neueste Studien weisen darauf hin, dass im Vergleich zur Delta-Variante das Risiko für eine Krankenhauseinweisung zwar um 50 Prozent, für den Tod um mehr als 70 Prozent reduziert ist. Das rettet uns aber nicht, wenn die Zahl der Infektionen zu hoch wird. Auch ist nicht sicher, dass diese Risikosenkung auch für ältere Ungeimpfte gilt. Ich warne daher dringend davor, Omikron zu unterschätzen", sagt Lauterbach in einem Interview mit der "BILD".
Der Corona-Experte warnt entschieden davor, sich nicht an die Maßnahmen zur Eindämmung der Variante zu halten. "Wenn wir alles laufen lassen, stehen wir vor einer Infektionswand. Doch die können wir zum Hügel oder zumindest zu einer kleineren Wand machen. Also einen langsameren Anstieg mit insgesamt niedrigeren Zahlen", sagt der deutsche Gesundheitsminister zur Boulevardzeitung.
Omikron ist nicht das Ende von Corona
Und weiter: "Uns drohen in Deutschland sehr schwere Wochen. Wir haben eine im Vergleich ältere Bevölkerung mit vielen chronisch Kranken: lungenkrank, zuckerkrank, nierenkrank, krebskrank, beginnende Demenz. In Kombination mit der niedrigen Impfbereitschaft ist das brandgefährlich. Weltweit vergleichbar ist diese Mischung aus Unvernunft und Alter zum Beispiel mit dem Süden der USA."
Im "BILD"-Gespräch stellt Lauterbach dann auch unmissverständlich klar: Omikron ist nicht das Ende von Corona!
"Das Varianten-Alphabet wird nicht mit Omikron enden. Es gibt keinen einzigen mir bekannten namhaften Wissenschaftler, der behauptet, dass Omikron das Ende von Corona ist. Wir brauchen die Impfpflicht, damit wir im Herbst nicht wieder in eine Welle geraten und wegen der Ungeimpften Kontaktbeschränkungen verhängen müssen", sagt Lauterbach zur "BILD".
Die Delta-Variante würde sich zudem gerade verändern. Es sei also gut möglich, dass "wir es im Herbst mit einem mutierten Delta-Typ zu tun bekommen." Es führe daher auch "kein Weg an der Impfung" vorbei.