Steiermark
Container voll – 400 Flüchtlinge warten auf Quartiere
In Österreich fehlen immer noch Quartiere für geflüchtete Menschen. In Spielfeld warten derzeit 400 Asylwerber in Zelten und Containern.
Seit Wochen spitzt sich die Flüchtlingskrise in Österreich zu. Im Jahr 2022 gab es in Österreich bislang 100.000 Asyl-Anträge. Nach dem wochenlangen Streit um die Aufteilung geflüchteter Menschen, haben sich mehrere Bundesländer bereit erklärt, mehr Menschen in die Landesbetreuung zu übernehmen.
Belastungsgrenze erreicht
Doch wie das "Ö1-Morgenjournal" vor wenigen Tagen berichtete, sitzen viele Asylsuchende derzeit tagelang in Polizei-Registrierungszentren fest, weil die Bundesquartiere voll sind.
Auch im steirischen Spielfeld sorgt die Asylsituation zusehends für Unmut im Ort. 400 Flüchtlinge warten dort beim Grenzmanagement auf ein Quartier, berichtet "ORF Steiermark". Laut Polizei ist die Belastungsgrenze erreicht.
2015 wurden in Spielfeld Zelte und Container für die Registrierung ankommender Flüchtlinge aufgebaut und im Mai 2021 wieder aktiviert. Rund 400 Asylwerber warten derzeit dort. Sie sollten eigentlich von Spielfeld aus nach ihrer Registrierung in Quartiere aufgeteilt werden, doch die Übernahme der Länder geht nur langsam voran.
"Manche läuten bei den Häusern an"
Man sei an der Grenze der Belastbarkeit angelangt, heißt es bei der Polizei. Auch im Ort selbst fühlen sich die Bewohner verunsichert. "Bei den Leuten kommt natürlich die Erinnerung von 2015 wieder hoch. Die Menschen bewegen sich durch die Ortschaften und betteln teilweise, manche läuten bei den Häusern an. Oft sind die Personen in Gruppen unterwegs, was auch vielen Frauen Sorgen bereitet", erklärt Joachim Huber, stellvertretender Landespolizeidirektor der Steiermark.
Landesrätin Doris Kampus (SPÖ) appelliert an Gemeinden, die bisher keine Geflüchteten aufgenommen haben, Quartiere zur Verfügung zu stellen. "Es gibt 80 steirische Gemeinden, wo noch kein geflüchteter Mensch untergebracht ist. Wir hatten diese Woche ein Gespräch mit den Gemeinden, und die Bereitschaft ist groß", sagt Kampus gegenüber dem "ORF".