Niederösterreich

Comeback für Wohnzimmertests in Niederösterreich

Die Plattform wird freigeschaltet, hingegen laufen die Gemeindeteststraßen Ende März aus.

Erich Wessely
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Symbolfoto: Corona bleibt nach wie vor ein Begleiter der Bevölkerung.
Symbolfoto: Corona bleibt nach wie vor ein Begleiter der Bevölkerung.
Frank Hoermann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

In Niederösterreich wird es ein Comeback der Corona-Wohnzimmertests geben. Die entsprechende Onlineplattform wird noch am Montag erneut freigeschaltet. Per 31. März auslaufen werden hingegen die Gemeindeteststraßen, wo der Bedarf in den vergangenen Wochen "enorm zurückgegangen" sei, wie Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) betonte. LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) erwartet auf Basis von Expertenprognosen eine Reduktion der Neuinfektionen "in den nächsten Tagen".

Die Zukunft der kostenlosen PCR-Gurgeltests über März hinaus ist laut dem Büro der Gesundheitslandesrätin aufgrund fehlender Vorgaben des Bundes ungewiss.

Einführung nach monatelanger Pause

10.740.755 Tests seien in Summe im Verbund mit den Gemeinden organisiert worden, um die 3G jederzeit erfüllen zu können, rechnete Königsberger-Ludwig vor. Während das Service in den Kommunen im März endet, erleben die Wohnzimmertests nach monatelanger Pause eine Renaissance. "Jeder, der weiterhin testen möchte, oder eine Testung - etwa für den Eintritt in ein Pflegeheim - benötigt, wird unter www.selbsttestung.at wieder die Möglichkeit dazu bekommen", betonte die Gesundheitslandesrätin laut Aussendung im Anschluss an eine Corona-Lagebesprechung.

Einer statt drei Impfbussen

Auf ein Fahrzeug reduziert wird ab Mitte März das Angebot an Impfbussen. Zwei weitere sollen darüber hinaus quasi im Stand-by-Betrieb bleiben. Apropos Immunisierung: Die bisher im Bundesland verabreichten Stiche haben weiterhin auch einen Effekt auf die Kliniken. "Die Situation auf den Intensivstationen ist stabil und hat sich dank der hohen Impfquote von den Infektionszahlen entkoppelt", konstatierte Pernkopf, der - selbst positiv getestet - an der Lagebesprechung von daheim aus per Videokonferenz teilnahm - mehr dazu hier. Die jüngsten Öffnungsschritte würden nicht bedeuten, "dass wir gleichzeitig alle Hygiene- und Abstandsregeln vergessen müssen". Vorsicht sei weiterhin ein guter Begleiter, "aber wir sollten und dürfen uns die Lebensfreude nicht nehmen lassen".

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    Corona-Lagebesprechung in Niederösterreich
    Corona-Lagebesprechung in Niederösterreich
    NLK/Pfeiffer

    Kritik an Bundesregierung

    Kritik übte Königsberger-Ludwig an der aus ihrer Sicht fehlenden Kontinuität auf Bundesebene. "Während der Pandemie gibt es bereits den dritten Gesundheitsminister. Wir warten auf dringende Entscheidungen, unter anderem fehlt jede Spur von einer nachvollziehbaren Teststrategie nach dem 31. März." Niederösterreich habe auch ein gutes, flächendeckend ausgebautes Contact Tracing-System, das aber ebenfalls auf die Strategie des Bundes warte, "nachdem die geplanten Öffnungsschritte und der Fall aller Einschränkungen am Wochenende vollzogen wurden". Selbstverständlich würde die Behörde weiterhin Betroffene und Haushaltsangehörige absondern sowie enge Kontakte lokalisieren.

    Lage auf Intensivstationen stabil

    Die Lage auf den Intensivstationen war am Montag mit insgesamt 26 Covid-Patienten weiterhin stabil. Sorgenfalten gibt es bei der Landesgesundheitsagentur (LGA) dennoch. "Was am meisten beschäftigt, ist die große Anzahl an abgesonderten bzw. positiv getesteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das OP-Programm läuft derzeit bei 85 bis 90 Prozent im Vergleich zu vor der Pandemie", sagte Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege in der LGA.

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      Spital St. Pölten
      Spital St. Pölten
      Bild: Joachim Lielacher