Wirtschaft
Coca-Cola stellt minütlich 200.000 PET-Flaschen her
Erstmals gab Coca-Cola Produktionsdaten preis. Der Getränke-Riese verbraucht pro Jahr 3 Mio. Tonnen Plastik für Flaschen.
Drei Millionen Tonnen Plastikmaterial verbraucht Coca-Cola jährlich. Mit dieser Menge lassen sich 200.000 Plastikflaschen pro Minute herstellen, das sind auf das Jahr umgerechnet insgesamt 108 Milliarden Halbliterflaschen. Das wiederum ist nur ein Fünftel der Weltproduktion, die bei mehr als 500 Milliarden PET-Flaschen im Jahr liegt. Nur ein Bruchteil davon wird recycled.
Umweltverschmutzer
Die Daten des Getränkeherstellers wurden der Ellen MacArthur-Foundation zur Verfügung gestellt und betreffen das Jahr 2017. Erstmals hat Coca-Cola damit freiwillig Produktionsdaten der Öffentlichkeit preisgegeben. Laut Greenpeace ist Coca-Cola der größte Umweltverschmutzer durch Wegwerfplastik und liegt knapp vor Pepsi und Nestle.
Inzwischen haben sich Großkonzerne wie Coca-Cola, Unilever, Dow Chemicals und der US-Einzelhandelsriese Walmart aber verpflichtet, zum Kampf gegen die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll beizutragen. Ziel ist es dafür zu sorgen, dass bis zum Jahr 2030 sämtliche Verpackungen recyclebar sind.
EU gegen Einwegplastik
Auch die EU-Staaten haben sich im vergangenen Herbst für ein Verbot von Einwegplastik ab 2021 ausgesprochen. Die EU-Kommission verspricht sich dadurch große Umweltvorteile. Die Maßnahmen sollen den Ausstoß von Kohlendioxid um 3,4 Millionen Tonnen verringern. Bis 2030 könnten Umweltschäden im Wert von 22 Milliarden Euro vermieden werden, hieß es. Verbraucher könnten bis zu 6,5 Milliarden Euro sparen. Die Kommission begründet den Vorstoß vor allem mit dem Schutz der Ozeane. Mehr als 80 Prozent des Mülls in den Meeren sei Plastik.
Die MacArthur-Foundation
Die britische Ellen MacArthur Foundation ist eine Non-Profit-Organisation und wurde 2009 gegründet. Sie will Politik und Wirtschaft zu mehr Umweltschutz drängen. Die Foundation hat weltweit Konzerne aufgefordert, ihren Plastikverbrauch öffentlich zu machen. Die meisten, darunter H&M, L'Oreal und Pepsi, haben das bis jetzt verweigert.
(red)