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Trotz Lockdowns lädt Wiener Clubchef zu Partys ein

Während andere im Lockdown heimlich feiern, preist ein Clubbesitzer seine höchst illegalen Partys offen auf Social Media an. 

Marlene Postl
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Ein Wiener Clubbesitzer möchte sich nicht an den Lockdown halten.
Ein Wiener Clubbesitzer möchte sich nicht an den Lockdown halten.
zVg

In Wien munkelte man immer wieder von illegalen "Black-Partys", bei denen Barbesitzer und Clubbetreiber ihre Stammgäste im Stil der Prohibition in den USA heimlich hinter verschlossenen Türen feiern lassen. Der Chef eines Innenstadt-Clubs macht aus seinen illegalen Festln aber gar keinen Hehl: Er postet seine Feiern öffentlich auf Social Media und markiert diverse Medienformate und auch Spitzenpolitiker.

"Wer sich an die Regeln hält, verliert im Leben. Wenn sich nicht einmal die Politiker daran halten, warum sollte ich es tun?", fragt Afdasta in einem Video. In einem Clip, den er mit dem Opus-Hit "Live Is Life" unterlegt, lädt er Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) und Bundespräsident Alexander Van der Bellen (Grüne) zu seiner nächsten Party ein. Der Clubbesitzer nimmt damit Bezug auf die Sekt-Party nach einer Spendengala, die am Donnerstag live im ORF zu sehen war und zahlreiche Gemüter erhitzte. Afdastas Party-Videos werfen bei der Betrachtung eine ähnliche Frage wie das "Licht ins Dunkel"-Eklat auf: Kann das gut gehen?

Club sperrte genau zu erstem Lockdown auf

Bis spät in die Nacht feierte der Unternehmer mit seinen Freunden und Stammgästen am Samstag. Als die telefonische "Heute"-Anfrage Afdasta um Mittag erreicht, gesteht er mit kratziger Stimme: "Ich bin gerade erst aufgestanden. Die Party war gut." Er ist nicht der erste, der im Lockdown aufsperrt. Im Jänner machte eine Linzer Wut-Wirtin mit ihrer Protest-Aktion Schlagzeilen. Afdasta geht es allerdings nicht rein darum, sich aufzulehnen. Seine "Fashion TV Lounge" wurde im März 2020 fertig – ungefähr zeitgleich mit der Verhängung des ersten Lockdowns. "Ich hatte noch kaum Zeit, den Club überhaupt aufzusperren. Ständig ändern sich die Regeln, die Nachtgastro war ohnehin fast nur geschlossen", klagt Afdasta. 

Trotz möglicher Strafe von 30.000 Euro: "Es geht um das Prinzip"

Die drakonischen Geldstrafen, die für derartige Lockdown-Clubbings verhängt werden, scheinen ihn wenig zu kümmern. Afdasta verlangt bei seinen illegalen Partys zwar 100 Euro Eintritt pro Kopf, die mögliche Strafe von 30.000 Euro ist damit allerdings nicht so schnell wettgemacht. "Ich mache es trotzdem. Eine Anzeige wäre bitter, aber es geht um das Prinzip", berichtet Afdasta im "Heute"-Talk.

Corona-Fall soll es bei seinen geheimen Partys noch keinen gegeben haben – laut eigenen Angaben fordert er PCR-Testungen, lädt nur Gäste ein, die er persönlich kennt und beschränkt die Teilnehmerzahl auf "nur" 50 Personen. Dass mediale Berichterstattung möglicherweise auch die Aufmerksamkeit der Behörden erweckt, scheint den Unternehmer nicht zu stören. Vorerst plant Afdasta, seine Lockdown-Clubbings weiter zu veranstalten. Zumindest so lange, bis die erste Strafe kommt. 

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