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Civ 6: Darf man PC-Games auch auf Konsolen zocken?
Seit 2008 hat man eher auf Maus und Tastatur gesetzt. Mit "Civilization 6" gab man den Spielern erneut den Controller in die Hand. Eine gute Entscheidung?
"Civilization 6" kam im Oktober 2016 auf den Markt. Wozu also Ende 2019 ein Review? Braucht man so lange, um es durchzuspielen? Nun, um es vorwegzunehmen: Ein Minigame ist der Strategie-Epos natürlich nicht. Fans wissen bereits Bescheid. Jedoch flackert "Civ 6" aktuell erneut auf, weil man nun auch endlich wieder den Konsolen-Zockern was zum Erobern gibt.
Setze dir selbst ein Denkmal
Der Inhalt des Spiels ist nicht neu. Aber kurz zusammengefasst: Bei Civilization handelt es sich um ein rundenbasiertes Strategie-Spiel. Der Spieler startet mit einer kleinen Horde von Keulen-Kriegern und Siedlern. Das Ziel: Irgendwann die größte Nation der Welt zu werden. Wie man das hinbekommt, bleibt einem quasi selbst überlassen. Man kann seine Gegner mit seinem Militär dem Erdboden gleichmachen, ein Tourismus-Hotspot werden oder einen neuen Planeten erobern.
Mit Keulen-Kriegern ist das natürlich nicht so einfach zu erreichen. Deshalb muss man als Herrscher sein Volk anführen und entwickeln. Die Keulen werden mit der Zeit zu Schwertern, zu Schusswaffen und irgendwann wandeln sich die Krieger überhaupt zu Panzern. Aus kleinen Siedlungen werden Dörfer, Städte mit Bezirken, Denkmälern und vielleicht sogar Weltwundern.
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Das Besondere ist nun aber, dass man sich drei Jahre nach Release entschieden hat, das Game auch auf Xbox One und Ps4 auf den Markt zu bringen. Ein doch relativ mutiger Schritt, vor allem, weil man sich elf Jahre lang zu Konsolen distanziert hat. Dementsprechend wusste man auch nicht so recht, was man sich nun erwarten kann.
Übernehmt die Controller
Was sofort auffällt, die Animationen sind mit Liebe gestaltet. Dennoch: Die PC-Version hat eine stärkere Grafik im Vergleich zu den Konsolen. Ein wenig Schade, mindert aber das Spiel nicht wirklich.
Überraschend ist sicherlich, dass es gar nicht auffällt, dass es sich bei Civ 6 eigentlich um ein PC-Game handelt, wenn man den Controller in die Hand nimmt. Denn die Bedienung ist einfach und vor allem intuitiv. Der linke Analogstick ist für den Cursor zuständig, der rechte bewegt die komplette Karte. Gezoomt wird mit R2 und L2. Kleines Manko: Man kann nicht komplett hinauszoomen, um sich einen totalen Überblick über die Landkarte zu verschaffen.
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Spielt man Civ 6 zum ersten Mal, so muss man sich mit verschiedensten Symbolen zunächst anfreunden. Denn wählt man Einheiten oder Städte aus, wird einem nicht erklärt, wofür die Icons stehen. Sie sind zwar recht aussagekräftig, dennoch bleibt zu Beginn eine kleine Unsicherheit.
Was ein bisschen ärgerlich ist: Auch drei Jahre nach der veröffentlichten PC-Version hat man es nicht hinbekommen der KI ein wenig mehr Grips zu verpassen. Immer noch erklären dem Spieler die Kontrahenten aus heiterem Himmel den Krieg. Die Kriegsführung ist zudem relativ schnell durchschaut, wonach die gegnerischen Völker eigentlich chancenlos sind.
Spielspaß ist aber dennoch gegeben. Sofern deine Freunde in puncto Strategie ein wenig mehr auf dem Kasten haben als die KI. Denn im Hotseat-Modus kann man gemeinsam auf der Couch um die Weltherrschaft zocken. Sind einem auch die Kollegen zu lahm, dann kann man sich in die Online-Welt wagen. Hier überleben wirklich nur die Besten der Besten.
Super gelöst, aber superteuer
Alles in allem kann gesagt werden: Der Übergang auf die Konsolen ist hervorragend gelungen. Die Steuerung ist intuitiv und unkompliziert. Auch die Grafik konnte zum großen Teil auf den TV-Bildschirm übertragen werden. Leider hat man sich nicht die Mühe gemacht, die Probleme mit den KI-Siedlern anzugehen.
Auch hat es der Preis in sich: 50 Euro zahlt man für das Hauptspiel und nochmal 40 Euro kommen für die Erweiterungen "Gathering Storms" und "Rise & Fall" hinzu. Xbox-Spieler müssen sogar noch tiefer in die greifen. Die Ergänzungen Khmer and Indonesia (8,99 Euro) sowie Nubia (4,99 Euro) sind auf der Ps4-Version kostenlos vorhanden.
Dennoch: Mit Civ 6 sind einem lange und spannende Strategie-Abende auf der Couch garantiert. Lädt man sich noch ein paar Freunde ein, steht einer Hotseat-Partie, bei der man sich so richtig schön bekriegen kann, nichts im Weg. Da wird dann endlich entschieden, wer der wahre König in der Clique ist.