Österreich

City-Mord in Wien: Mafia druckt Botschaft an Killer

Heute Redaktion
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Der Killer von Vladimir R. ist weiter auf der Flucht. Der Clan des Opfers weiß aber offenbar schon, wer dafür verantwortlich sein soll: In serbischen Zeitungen kursiert ein Name.

Eine Todesanzeige in der serbischen Tageszeitung "Srpski telegraf" zieht momentan die Aufmerksamkeit im Fall des Wiener City-Mordes auf sich. Nicht nur, dass sich diese über eine Doppelseite streckt, auch die Nachricht hat es in sich - zumindest beim genaueren hinsehen.

Radoje Zvicer, der Anführer des "Kavacki Klans", hat die Anzeige offenbar in Auftrag gegeben. Trotz der Fülle an Platz, den er hätte nutzen können, um sich von Vladimir R. zu verabschieden, schrieb er lediglich wenige Wörter.

Auf der einen Seite steht kurz und knapp: "Es gab keinen besseren. Dein Bruder liebt dich." Auf der nächsten Seite wird die Botschaft mysteriöser: "Es kann nicht sein, dass Models und Füchse diesen Mann reinlegen. Letzter Gruß, Bruder."

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Foto: "Srpski telegraf"

Auf den ersten Blick erkennt man den Sinn hinter dem Satz nicht. Insidern zufolge wird allerdings ein Code sichtbar. Dazu muss man wissen, dass der "Kavacki Klan", dem das Opfer angehörte, seit einiger Zeit mit dem "Skaljarski Klan" verfeindet ist - mehr dazu hier.

Grund dafür sind vor allem Drogengeschäfte. Laut serbischen Medien gibt es in dem verfeindeten Clan zwei Männer, die auf die Spitznamen "Model" (J.V.) und "Fuchs" (I.D.) hören. Für den Pressesprecher des "Srpski telegraf" ist klar: "Zvicer schwört Rache". Und Zvicer will sich auch darüber im Klaren sein, wer Vladimir R. auf dem Gewissen hat.

Bei Radoje Zvicer selbst handelt es sich um einen der meistgesuchten Männer des ehemaligen Jugoslawiens. Er soll für mehrere Morde verantwortlich sein - besonders im Clan-Krieg zwischen dem "Kavacki Klan" und dem "Skaljarski Klan".

Seit Dienstag ist er in U-Haft, nun wird es eng für jenen Mann, der nur Zeuge beim Mord in der Wiener City gewesen sein will: Er wies sich mit gefälschten Dokumenten aus.

Das serbische Innenministerium habe Österreich über die wahre Identität informiert, berichten weiter serbische Medien. Er soll, wie die beiden Opfer, der "Mafia" am Balkan zuzuordnen sein.

Der 29-jährige Mann, dessen wahre Identität nicht bekanntgegeben wird, habe sich in Wien mit Dokumenten lautend auf "Daniel M." ausgegeben. Wegen der Ermittlungen wollte das serbische Innenministerium keine weiteren Details bekannt geben.

Bei der Schießerei am Lugeck in der Wiener City wurde der 32-jährige Vladmir R. erschossen, ein 23-jähriger Mann, der ihn begleitete, wurde angeschossen. Auch er wurde inzwischen in Haft genommen.

Gegen den 29-Jährigen, der sich als Zeuge ausgab, laufen nun Ermittlungen wegen Beitragstäterschaft zum Mord - er sitzt in U-Haft, mehr dazu hier.

Alle Storys zum Mafia-Mord in der Wiener Innenstadt finden Sie HIER >>>

Video: Zeugin berichtet über Schüsse am Lugeck

(slo)