Politik

Kern unterstützt Doskozil – Rendi "menschlich enttäusch

Christian Kern wird bei der "Freundschafts-Tour" von Hans Peter Doskozil dabei sein. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner zeigt sich enttäuscht.

Jochen Dobnik
1/19
Gehe zur Galerie
    Start einer Quereinsteigerin: Unter Bundeskanzler Christian Kern wurde Pamela Rendi-Wagner im März 2017 als neue Gesundheits- und Frauenministerin vorgestellt. 
    Start einer Quereinsteigerin: Unter Bundeskanzler Christian Kern wurde Pamela Rendi-Wagner im März 2017 als neue Gesundheits- und Frauenministerin vorgestellt.
    (Bild: Denise Auer)

    Vergangene Woche veröffentliche die SPÖ-Chefin auf ihrer Facebook-Seite ein Foto, welches sie in illustrer roter Runde zeigt. Hintergrund war ein Offener Brief der ehemaligen Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzenden Franz Vranitzky, Viktor Klima, Alfred Gusenbauer und Werner Faymann, welche ihre Unterstützung für Pamela Rendi-Wagner als amtierende Parteivorsitzende und Spitzenkandidatin für die nächste Nationalratswahl ausdrückten. Nun schert jedoch einer der Herren, der auf besagtem Gruppenbild mit Dame noch zu sehen ist, aus. Christian Kern wird bei der "Freundschafts-Tour" von Hans Peter Doskozil dabei sein.

    Ausgerechnet jener Christian Kern, der die 51-Jährige 2017 in die Politik holte und als seine Nachfolgerin vorschlug, stellt sich nun im Dreikampf um die rote Parteispitze auf die Seite ihres burgenländischen Herausforderers. "Mein wichtigstes Anliegen ist es, Blau-Schwarz zu verhindern. Ich meine, dass die SPÖ mit Hans Peter Doskozil die besten Chancen hat, dieses Ziel zu erreichen", unterstreicht der ehemalige Bundeskanzler auf Facebook seine Entscheidung.

    In der Puls 24-Sondersendung "Kampf um die SPÖ" darauf angesprochen, warum Kern nicht für sie unterschrieben habe, gibt sich Rendi-Wagner recht wortkarg. "Ich habe nicht persönlich mit ihm darüber gesprochen. Warum er es nicht macht, verstehen ganz viele Menschen nicht. Ich auch nicht." Persönlichen Befindlichkeiten hätten in der Politik zwar nichts zu suchen, so Rendi-Wagner, dennoch sei eine "menschliche Enttäuschung auch dabei" – und winkt ab, "aber die ist nicht wichtig".

    Der Kern-Auftritt sorgt aber für zusätzliche Brisanz in der Mitgliederbefragung. Am Montag war diese gestartet worden, bis 10. Mai haben 148.000 Mitglieder die Möglichkeit – online oder per Brief – abzustimmen. Am 22. Mai soll das Ergebnis feststehen. Auf dem Stimmzettel können insgesamt vier und nicht drei Möglichkeiten angekreuzt werden, was ebenfalls für Wirbel sorgte: Sei Kreuz machen kann man bei Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil, Andreas Babler, eine Option lautet aber auch "keine/r der genannten Bewerber*innen", "Heute" berichtete.

    Kampf um die SPÖ. Der "Rote Abend" auf PULS 24 – die Sondersendung zur SPÖ-Mitgliederbefragung am Mittwoch, 26. April, live ab 20:15 Uhr auf Puls 24 & Zappn

    1/5
    Gehe zur Galerie
      Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner erhielt 100 weibliche Unterstützungserklärungen.
      Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner erhielt 100 weibliche Unterstützungserklärungen.
      Helmut Graf
      An der Unterhaltung teilnehmen