Welt

China-Rakete aus dem All richtet Flugchaos in Spanien an

In Spanien mussten mehrere Flughäfen am Freitag gesperrt werden. Der Grund ist eine unkontrolliert abstürzende China-Rakete. 

Nikolaus Pichler
Mehrere Flughäfen in Spanien mussten am Freitag gesperrt werden. (Symbolfoto)
Mehrere Flughäfen in Spanien mussten am Freitag gesperrt werden. (Symbolfoto)
Dirk Daniel Mann / ChromOrange / picturedesk.com

Betroffen sind laut Berichten die Flughäfen von Barcelona, Tarragona und Ibiza- Die Maßnahme wurde nach etwa 40 Minuten kurz nach 10 Uhr morgens beendet, wie der Zivilschutz auf Twitter mitteilte. Sie könne aber noch den ganzen Tag über zu erheblichen Verzögerungen im Flugverkehr führen, schrieb die Zeitung "El País". Der gesamte Flugverkehr fiel aus, berichteten spanische Medien. 

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) gab kurz zuvor eine Warnung aus, dass ein zwischen 17 und 23 Tonnen schwere Teil einer chinesischen Rakete vom Typ "Langer Marsch5B" über den betroffenen Teil Spaniens niedergehen könnte. Nur kurz darauf wurden die Flughäfen geschlossen.  

China erntet Kritik mit Vorgehen

Wie die deutsche "Bild" berichtet, seien Teile der Rakete zwar bereits verglüht, doch größerer Raketenschrott stelle noch immer eine Gefahr dar. Der Absturzradius ist entsprechend groß. Laut Berichten stammt der Schrott von einer Rakete, mit der China am Montag das letzte Modul seiner aktuell im Bau befindlichen Raumstation ins All beförderte. Für Freitag wurde der Aufprall erwartet.

Auf dieser Karte ist die Umlaufbahn der Rakete zu sehen.
Auf dieser Karte ist die Umlaufbahn der Rakete zu sehen.
Controlosaeros

"Aufgrund des Risikos, das mit der Passage des Weltraumobjekts CZ-5B durch den spanischen Luftraum verbunden ist, wurden die Flüge in Katalonien und anderen Gemeinden von 9.38 Uhr bis 10.18 Uhr vollständig eingeschränkt", wurde ein Sprecher des spanischen Zivilschutzes zitiert.

An dem Vorgehen Chinas gibt es seit langem harsche Kritik. "Kein anderes Land lässt diese 20-Tonnen-Dinger in einer Umlaufbahn, um auf unkontrollierte Weise wieder in die Erdatmosphäre einzutreten", sagte der Astrophysiker Jonathan McDowell vom Harvard-Smithsonian Center für Astrophysik dem US-Sender CNN im Juli. Denn der derartige Vorfälle passieren nicht zum ersten Mal. Im Juli fielen nach offiziellen Angaben aus Peking Raketenteile in der Nähe der Philippinen ins Meer.

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